Mittwoch, 31. Dezember 2014

Uiuiuyuni

Um 08.00 Uhr gings los! Ab auf den dreitages Trip nach Uyuni!

Eine ereignisreiche Reise soll es nach Tourenveranstalter werden. Verschiedene Altiplanoseen, Gesteinsformationen, zwei Übernachtungen und zum Schluss die weltbekannte Salzwüste, Salar de Uyuni.

Auch unser Reiseführer schreibt von ereignisreichen Trips. Jedoch auf eine etwas andere Art und Weise. Jeder fünfte erlebe eine Horror-Tour.

Und beide sollten auf Ihre Weise ein wenig für sich rechtbehalten...

Der erste und nicht unwesentliche Spannungsfaktor war, wer mit uns den Jeep teilen wird. Immer sechs Personen gemeinsam im Auto. Zwei Jeeps desselben Veranstalters machten sich auf den Weg, also insgesamt 12 Personen. In San Pedro um die Ecke geschielt erwarteten uns drei weitere junge Pärchen. Es wurde fliessend Englisch gesprochen. Schon mal ein gutes Zeichen, man wird sich jedenfalls verständigen können. Es stellte sich heraus, dass sich mit uns ein Pärchen aus Dänemark und eines aus Irland auf den Weg machen würden. Im anderen Jeep war ein Pärchen aus England sowie eines aus Japan und eine Einzelperson aus der Türkei sowie aus Brasilien vertreten.

Als erstes zum Zoll in Chile. Für uns kein Problem. Alles sollte reibungslos verlaufen. Also, los mit dem Minibus an die bolivianisch-chilenische Grenze. Einreisen in Bolivien. Kein Problem. Morgenessen. Man hatte bereits erste Eindrücke von den Mitreisenden erhalten. Diese waren durchaus positiv.

Also los gings, hinein in die Jeeps!

Man führte erste Gespräche. Und unsere Mitreisenden erwiesen sich als super nett. Man konnte sich gut vorstellen 3 Tage mit ihnen zu verbringen, ein erster sehr wichtiger Punkt war somit schon erreicht..!

Weiter ging die Fahrt über Stock und Stein. Zwischenstopps bei der Laguna Blanca und der Laguna Verde. Wunderschön, gelegen inmitten der Anden.





Nicht nur unsere Mitreisenden, sondern auch unsere Jeeps machten einen guten Eindruck. Dass der Tourenzähler nicht funktionierte und der Tacho ebenfalls konstant 0 Stundenkilometer anzeigte, wusste man gekonnt zu ignorieren.

Ebenfalls einen Stopp machten wir in der Dalí Wüste. Salvador Dali liess sich durch diese für seine surrealistische Kunst inspirieren. 



Eine halbe Stunde später, besuchten wir Geysire, welche auf rund 5'000 m.ü.M gelegen sind und somit der höchste Punkt unserer Reise markieren sollten. Es blubberte und rauchte, einfach spannend, wie sich das Wasser den Weg an die Oberfläche sucht.

Nach den Geysiren gings zum ersten Übernachtungsplatz. Ein Hostel mitten im Nichts, die Betten waren jedoch bequem, die Toiletten einigermassen sauber und das Ganze wirkte doch sehr stabil und verlässlich. Sich mit dem Mittagessen stärken, um anschliessend die Laguna Colorado zu besuchen. Pädu erwischte die Höhenkrankheit, etwas Kopfschmerzen stellten sich ein. Egal, auf zur Lagune!

Fast unwirklich liegt die Laguna Colorado in den Anden mit ihrem, von den Mineralien gefärbten, roten Wasser. Flamingos, mit ihrem pinkfarbenen Gefieder bei der Nahrungssuche und im Hintergrund die grün, braunen Berge. Eine wunderbare Kombination!



Nach der Lagune gings zurück zum Hostel. Tee war angesagt. Bei Pädu nahmen die Kopfschmerzen zu, ein gewisses Unwohlsein stellte sich ein. Also ab ins Bett, doch leider half dies nicht wirklich viel. Etwas leidend gings zum Nachtessen. Der Appetit war weg, eine Unruhe stellte sich ein, zurück ins Bett. Die Erlösung sollte bald kommen. Und zwar in Form einer halben Tablette gegen die Höhenkrankheit. Es wirkte wie es sollte und zwei Stunden später war auch Pädu wieder fit. Ein grosses Dankeschön nach Irland!

Am nächsten Morgen machten wir uns erneut auf den Weg. Alle waren mit von der Partie. Auf zur anderen Seite der Laguna Colorado und dann zum Arbol de Piedra. Begleitet von Sonne und blauem Himmel genossen wir diese und andere, unmittelbar in der nähe liegenden, Gesteinsformationen. Wind und Wetter sind wunderbare Architekten.



Nach zwei weiteren Lagunen und einem kurzen Stopp in einer kleinen Salzwüste kamen wir bei unserer zweiten Unterkunft an. Ein Hostel aus Salz. Ein gutes Nachtessen und eine Flasche Wein stärkten uns nachhaltig. Gemeinsam hatten wir viel zu lachen und einander zu erzählen. Ein gutes Trüppchen hatten wir zusammen. Danke nach England, Dänemark und Irland. Diese drei Tage waren super mit euch!

Am nächsten Morgen sollte es um 04.00 Uhr los gehen. Sonnenaufgang geniessen in der Salar de Uyuni. Tja, sollte es. Unser Fahrer verschlief die Zeit und tauchte erst eine Stunde später auf. Und wie...völlig übernächtigt und im Versuche die Zeit aufzuholen gings los. Das hatte nichts mehr mit Abenteuer zu tun, das war nur noch gefährlich. Da mussten wir durch. Die Augen auf den Fahrer gerichtet, hielten sich seine Augenlieder nur knapp in der Höhe. Zweimal mussten wir ihn gar wecken. Phu. Eine Erfahrung auf die wir hätten verzichten können. Den Sonnenaufgang verpasst, machten wir doch erste Fotos, während sich der Fahrer, zum Glück, ein Nickerchen gönnte. Mit dem Wissen, dass die Salar eine Flacheebene war, konnten wir mit dem Fakt der Müdigkeit etwas besser umgehen.

Nach dem Morgenessen bei der Insel des Fischers, genossen wir zu sechst die Salar und machten Fotos. Es machte wirklich Spass mit unseren Mitreisenden.







Dann hatten wir es fast geschafft. In Uyuni angekommen waren wir allmählich froh, dass dieser Tag bald vorüber sein würde. Denn der Zustand des Fahrers hatte sich nur ein wenig gebessert. Und dann geschah es, ein lauter Knall, wie ein Schuss... Unser hinterer rechter Reifen zerbarst in den Strassen von Uyuni. 



Und dann folgte das grosse Erwachen. Der Ersatzreifen war ebenfalls nicht mehr zu gebrauchen, der geplatzte Reifen hatte an der neuralgischen Stelle schon seit dem Arbol de Piedra kein Gummi mehr. Mit anderen Worten, dieser Zwischenfall hätte ab dem zweiten Tag immer und überall geschehen können. Wäre alles halb so schlimm, wenn wir nicht noch erfahren hätten, dass auch das Handy des Fahrers seit längerer Zeit ohne Strom war. Und dies auf einer doch recht einsamen Reise durchs Gelände, da die anderen Jeeps nicht immer die gleiche Route fuhren. Auch den zweiten Jeep unseres Reiseveranstalters sahen wir nur selten, meist erst bei den Sehenswürdigkeiten oder bei den Übernachtungsplätzen.

Zusammengefasst: wunderbare Natur, super Mitreisende, schöne Stunden und viel Lachen, aber eben auch ein schlafender Fahrer, ein stark lädierter Reifen, ein Ersatzreifen der ebenfalls kaputt war und ein Handy ohne Strom. Den Horror Trip verfehlten wir nur dank grossem Glück!

Zum Abschied gingen wir gemeinsam mit unseren Mitreisenden aus Dänemark und Irland auf ein Bier und liessen den Tag ausklingen.

Wir verbleiben mit einem lauten Happy New Year aus Potosí, wo wir uns seit heute befinden. Wir werden mit unseren freunden aus Dänemark auf das neue Jahr Anstossen. In diesem Sinne "Cheers"!

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