Dienstag, 31. März 2015

Adios Ecuador!

Unsere nächste Station nach dem Dschungel war Banos. Ein Ort in den Nebelwäldern, also in der Region zwischen dem Andenhochland und dem Dschungel. Nach einer rund 8-stündigen Busfahrt erreichten wir Banos ohne Zwischenfälle. Sowieso machten wir in Südamerika keine schlechten Erfahrungen mit den Bussen. Egal in welchem Land.

Nun aber zu Banos...

Banos ist ein sehr bekannter Ferienort in Ecuador, ist aber auch bei Besuchern aus den USA und Europa bekannt. Denn Banos hat viel zu bieten...

Leider erwartete uns am ersten Tag eher schlechtes Wetter, also entschieden wir uns für einen kleinen Spaziergang von rund zwei Stunden hoch zum Cafe el Cielo. Ein Cafe, welches zum Wellness Hotel Luna Runtun gehört. Die Aussicht ist phänomenal, über die Hügel und hinunter auf das Dorf Banos selber. Wir genossen ein warmes Tee und beschäftigten uns mit dem zweiten Teil unserer Reise, den USA. Denn schon bald gehts wieder zurück in den Norden.



Am zweiten Tag hiess es bei uns "Wellness". Zuerst besuchten wir das Bad im Luna Runtun, welches ebenso schön gelegen ist wie das Cafe. Ein wenig im warmen Wasser ausspannen und dabei den Blick über Banos schweifen lassen. Das Wasser wird auf natürliche Weise vom Vulkan Tungurahua erwärmt und ist dabei sehr reichhaltig. Dieser Vulkan ist übrigens immer noch aktiv. In einer klaren Nacht und mit etwas Glück sieht man sogar das Lava, welches aus dem Krater schiesst. Die Bewohner aus Banos haben jedoch keine Angst vor einem grossen Ausbruch und vertrauen dabei ganz und gar auf ihre "Heilige Maria" und dass diese ihre schützende Hand über die Stadt legt... Am Abend wurden wir dann auf ecuadorianische Weise massiert. Jeder Muskel wurde so richtig durchgeknetet. Noch selten mussten wir so fest auf die Zähne beissen. Das Resultat am nächsten Tag war jedoch super. So richtig entspannt gings aufs Velo...

Mit dem Velo ging's dann zum Glück eher runter als rauf. Und entlang der Strasse nach Puyo erwarteten uns verschiedene Wasserfälle. Also nichts wie los. Leider hatten an diesem Tag auch unsere Regenhosen ihre Premiere, die Sonnenbrille schützte für einmal nicht gegen die gelbe Kugel, sondern gegen Dreck und Wasser, dass von der Strasse hochspritzte (da wir ohne Schutzbleche unterwegs waren). Das Highlight dieser Tour stellt der Wasserfall Pailon del Diablo dar. Mächtig donnert er in die Tiefe, gerade erst unten angekommen steigt das Wasser in vielen kleinen Tröpfchen bereits wieder in die Höhe. Entlang einer Terasse konnte man sich gar hinter den Wasserfall schleichen und dort dem Donner des Wassers lauschen und die Macht eines solchen Wasserfalls hautnah miterleben.
Nach dem etwa stündigen Stopp beim Wasserfall gings noch die letzten Kurven der Strasse ins Tal. Dort angekommen fuhren wir im Tempo der Autos (ratet warum :)) wieder zurück nach Banos. Und was bekommt einem nach einem solchen Tag besser als Älplermakkronen. Also nichts wie los ins Swiss Bistro und richtig währschafte Älplermakkronen geniessen.




Nach Schweizeressen ging's dann nochmal hoch hinaus. Ab zum Casa del Arbol mit einem Rittiplampi, das einem kurz den Atem stocken liess ;)




Dann blieb uns noch ein letzter Tag in Banos. Da erwartete uns am Mittag eine rund zweistündige Zipline Tour. Da ging's kopfüber durch den Wald oder als Superman quer über den Fluss. Das Zipline war durchaus ein Spass, auch wenn das grosse Highlight ausblieb. Zurück bei der Agentur in Banos verspürte Linda bereits etwas früher als erwartet das grosse Cowgirl-Gefühl. Also nichts wie los auf's Pferd und ab auf einen vierstündiger Ausritt durch die hügelige Landschaft um Banos. Natürliches Mineralwasser schlürfen, sich mit mineralhaltigem Schlamm eine Gesichtsmaske gönnen und zum Abschluss durch Banos galoppieren...was für ein Ausflug.
Pädu liess sich wiedermal nicht fürs Reiten begeistern, somit genoss er den vierstündigen Ausritt von Linda für sich selbst. Und genau so, wie man es nur auf so einer Reise kann. Er sass einfach vier Stunden auf der Bank im Park bei der Kirche, beobachtete das Geschehen, die Menschen, die Tauben, die Hunde, den Handel und einfach das tägliche Treiben in einer Stadt wie Banos. Ohne konkreten Gedanken auf einer Bank, ohne Hektik und ohne etwas müssen. Einfach mal dasitzen und nichts denken.

Nach wunderbaren Tagen in Banos, führte unsere Reise nochmals per Busfahrt nach Quito, denn von da aus hatten wir unseren Flug mit Viva Colombia nach Bogota.


(Eindrücke von der Busfahrt) 

Angekommen in Quito mussten wir als erstes unseren Quilotoa Ausflug organisieren. Eigentlich wäre der Quilotoa Loop eine viertägige Wanderung, da wir uns jedoch in Cuenca verl(i)ebt hatten, reichte es uns nicht mehr diese Runde zu laufen. Wir wollten die Lagune im Vulkankratar jedoch unbedingt besuchen, deshalb blieb uns nichts anderes übrig, als dies mit einer Tour zu tun. Da die offiziellen Touren am Donnerstag und Sonntag stattfinden, blieb uns gar nur die Option einer privaten Tour übrig. Na dann halt... Private Tour, wie das wohl werden wird...

Doch vor der Tour genossen wir erstmal noch einen Tag in Quito. Da wir ja bereits in Quito waren, zuerst einige Worte zum ersten Besuch...

Wir hatten viel gehört von Quito vor unserem ersten Besuch. Leider nicht nur Gutes. Gefährlich, viele Überfälle, verstopft, ungemütlich...

Was macht man nun mit diesen Infos? Man ist erst mal vorsichtig. Denn wir haben von verschiedenen Personen sehr unschöne Geschichten aus Quito gehört. Also nahmen wir erneut den Touribus und fuhren mit diesem zur Kathedrale. Wow! Die Kathedrale von Quito ist einfach phänomenal. Ohne grossen Schnick Schank tront sie über der Stadt. Es besteht sogar die Möglichkeit auf die Türme der Kathedrale zu steigen. Auf die erste Plattform gings relativ einfach und zügig, schon von da erwartete einem ein super Ausblick auf die Stadt. Linda, the brave, war dies jedoch nicht genug und sie kletterte über eine waklige Metalltreppe mit Löchern zum runterschauen zuoberst auf den Turm. Eindrücklich war es dort oben, denn die Stadt Quito liegt in einem Tal. Das heisst, Quito ist nicht breiter als 3 km, erstreckt sich jedoch über 50 km Länge. Diese Dimensionen liessen sich vom Kirchturm super erfassen. 



Danach gings zu Fuss weiter in die Altstadt und diese ist wirklich wunderschön! Eine richtige Kolonialstadt, überall kleine Balkone, Verzierungen an den Häusern und eindrückliche Kirchen und Klöster. Ausserdem wurde zur Altstadt Sorge getragen und immer wieder renoviert. So wusste sie uns mehr zu beeindrucken als die Altstadt von Cuenca. Danach gings mit dem Bus weiter auf den Hügel, der den Norden Quitos vom Süden trennt, und auf dessen Spitze die Heilige Maria mit den Flügeln (dies ist einmalig) thront. Es handelt sich hierbei um die grösste Statue, die ausschliesslich aus vielen einzelnen Teilen besteht. Die Altstadt wusste zu gefallen. Die Stimmung Quitos überzeugte uns jedoch nicht wirklich. Wir fühlten uns also in Cuenca 100 mal besser.



Den zweiten Tag verbrachten wir beim Mittelpunkt der Erde. Denn als die Spanier Ecuador entdeckten, zeigten Messungen der Franzosen, dass sie sich am Äquator befinden. Deshalb übrigens auch der Name Ecuador. Leider stimmte die Messung von damals nicht ganz genau. Sie verfehlte den mit GPS gemessenen Äquator um rund 250 Meter. Wenn man bedenkt, dass die Messung im Jahre 1736 gemacht wurde, ist die Genauigkeit jedoch erstaunlich. 
Heute gibt es am Äquator aufgrund der beiden verschiedenen Mittelpunkte zwei Stätten. Zum einen das alte Monument und zum anderen ein "Museum". Und dieses war doch sehr unterhaltsam. Denn nur am Äquator gibt es tatsächlich eine Sonnenuhr, nur am Äquator kann man zugucken wie das Wasser ohne Drehung im Abfluss verschwindet und nur am Äquator kann man ein Ei auf einem Nagel balancieren.




So viel zu den ersten beiden Tagen in Quito, nun zurück zum Jetzt...

Den ersten Tag schlenderten wir erneut ein wenig durch die Stadt und besuchten den Artesaniamarkt von Quito. Viel Neues gab es da jedoch nicht zu entdecken.

Der zweite Tag hatte es in sich, denn der Besuch der Quilotoa Lagune stand auf dem Programm. Schon nur die Autofahrt dauerte vier Stunden hin und vier Stunden zurück. Dabei besuchten wir auch eine Familie, welche noch traditionell in den Anden lebt. Was das heisst? Du lebst zusammen mit deiner Nahrung (ca. 100 Meerschweinchen) in einem Raum, gebaut aus Holz, Schilf, Lehm und Stroh. Der Raum ist Küche, Schlafzimmer, Esszimmer und Wohnzimmer zugleich. Licht spendet eine Kerze, fliessendes Wasser gibt es keines. Das "modernste" war wohl der Gasherd. Tja und das alles auf rund 4'000 M.ü.M. Eindrücklich war es jedenfalls, einmal ein solches zu Hause zu besuchen und von innen zu sehen. 



Dann gings weiter zur Lagune. Und uns viel plötzlich das Atmen schwer. Dies lag nicht nur an der Höhe von rund 3'800 M.ü.M., nein auch die Sicht auf die Lagune war unglaublich beeindruckend. Aber seht am besten selbst.



Schade war es bewölkt, denn wenn die Sonne scheint verfärbt sich das Wasser in verschiedene Grüntöne. Auf der anderen Seite konnten wir froh sein, dass es nicht regnete, befinden wir uns doch in der Regenzeit. Also nichts wie runter in den Krater, steil bergab. Und dann zeigte sich doch sogar vereinzelt die Sonne und damit das Grün der Lagune! Wirklich ein toller Ort, den wir extrem genossen und an dem wir unsere Gedanken zu irdischen und überirdischen Dingen schweifen liessen...


Nach einem anstrengenden Aufstieg und einem herrlichen Mittagessen ging's dann auch schon wieder zurück nach Quito. Die vier Stunden Fahrt wurden nie langweilig, waren wir doch mit einem super Guide unterwegs und unterhielten uns über Gott und die Welt. Und wie es sich für diesen Tag, und bisher unsere gesamte Reise gehört, zeigte sich auch Cotopaxi noch von seiner schönsten Seite. Nicht selbstverständlich, denn während der Fahrt regnete es zu Weilen wie aus Eimern.



Und so ging unsere Zeit in Ecuador zu Ende. Die vielen schlechten Erfahrungen anderer Reisenden konnten wir nicht teilen. Cuenca war die vielleicht tollste kleinere Stadt auf unserer Reise und die Diversität von Flora und Fauna auf so engem Raum ist einfach super schön und einzigartig! Einfach Ecuador.

Next Stop: Bogota und San Andres

Donnerstag, 19. März 2015

Der Regenwald

Nach einem kurzen Aufenthalt in Quito, dazu später mehr, gings weiter nach Coca und von dort aus starteten wir unser Regenwald-Abenteuer.

Die Anfahrt
Als erstes gings rund drei Stunden mit dem Boot den Rio Napo runter und das relativ zügig. Danach folgte ein etwa 15 minütiger Fussmarsch durch den Regenwald. Anschliessend gings mit dem Kanu nochmals rund 20 Minuten zu unserer Lodge. Und so waren wir also angekommen in unserem zu Hause für die nächsten vier Nächte. In der Sani Lodge im tiefen Regenwald.

Auf der Anfahrt durften wir auch Bekanntschaft mit den Ölfirmen in der Region machen. Unschön zu sehen wie der Regenwald langsam aber stetig vor die Hunde geht.... 😥



Die Lodge
Die Lodge wird von der Sani Gemeinschaft geführt. Die Sani Gemeinschaft ist ein Volk, welches seinen Ursprung im Amazonas hat. Die Gemeinschaft hat den Kontakt zur westlichen Welt nicht abgelehnt, lebt jedoch immer noch im im Regenwald. Der Besuch der Lodge und das damit verdiente Geld kommt der Geimeinschaft zu Gute. Damit werden Schulen und Infrastruktur finanziert. Ebenso arbeitet ein Teil der Sani Geimeinschaft in der Lodge. Die Lodge leistet so direkt einen Beitrag zur "Weiterentwicklung" der Gemeinschaft.

Die Lage der Lodge ist wunderschön. Sie liegt direkt an einem See und bietet im Barbereich einen wunderbaren Ausblick in und über eben diesen. Die Umgebung und Sttimmung sind super. Wenn die Dämmerung einsetzt, hört man von überall her Vögel singen und Frösche quaken.

Weiter bietet die Lodge super hübsche kleine Häuser mit Betten und Bad. Luxus gibt es in dieser Lodge nicht, worüber wir auch froh waren. Leider wurden verschiedenste Lodges in der Umgebung von privaten Besitzer gebaut, welche ein Luxusangebot im Regenwald anbieten. Spa Bereiche und Pools sind somit (leider) keine Seltenheit mehr.

Den Luxus, den wir geniessen durften bestand aus super leckerem Essen. Morgenessen, Mittagessen sowie Abendessen konnten wir jeweils getrost als Gaumenschmaus bezeichnen.





Die Flora / Klima
Schon auf der Hinfahrt, ja bereits in Coca, konnten wir feststellen, dass sich das Klima massiv geändert hatte im Vergleich zu Quito. Die Temperaturen waren zwar immer noch sehr angenehm, die Luftfeuchtigkeit jedoch mörderisch. Deshalb war es auch häufig bedeckt. An unserem letzten Tag wurden wir leider auch mit Regen überhäuft. Ansonsten regnete es schon ab und zu, jedoch nie wirklich viel und lange, so dass es störend gewesen wäre.

Die Flora war in etwa wie wir es uns vorgestellt haben. Regenwald eben... Bäume mit langen Stämmen und grossen Baumkronen, ansonsten jedoch wenig Äste. Viele Pflanzen mit sehr dicken Blättern. Überall hingen grössere und kleinere Lianen von den Bäumen. Die Farbe grün war dominierend und bis auf einzelne Blüten war die Flora wenig farbig.

Einige besondere Bäume gilt es hier sicher zu erwähnen. 
Etwa die Wanderpalme: Diese bewegt sich an jene Orte, welche für sie am besten sind, um zu wachsen. Dies geschieht natürlich nicht von heute auf morgen. Die Bewegung findet über 20-30 Jahre statt und beträgt drei bis vier Meter. 


Oder der Baum mit dem Drachenblut: Schneidet man dem Baum in die Rinde, scheidet dieser Baum eine Art Harz aus. Dieses ist jedoch nicht so klebrig und weniger dickflüssig als das Harz, das wir kennen. Das Harz ist ausserdem rot, so dass es wie Blut aussieht. Drachenblut eben. Dieses Harz kann für verschiedenste Dinge benutzt werden. Reibt man sich das Drachenblut auf die Haut, s. wird es weiss und bekommt eine cremeähnliche Konsistenz. Gegen Moskitostiche soll das Drachenblut der letzte Schrei sein. Trinkt man das Drachenblut über eine gewisse Zeit, reinigt es unter anderem die Leber und stärkt den Körper.

Weiter wäre da auch noch die Amazonasrose: Diese benutzt die indigene Bevölkerung im Amazonas zur Verhütung. Für zwei Jahre nach der Gerburt eines Kindes und für sechs Monate bei kinderlosen Frauen soll es nicht möglich sein Kinder zu kriegen, wenn man die Rose richtig verwendet. Im Alter soll sie, wenn man den Saft mit Avocado mischt, auch zur Sterilisation bei Frauen zum Einsatz kommen.

Oder halt eben die Liane, die bei einer gewissen Grösse bis zu 300 Pfund tragen kann... (Hier der Beweis)



Verschiedenste Pflanzen und Bäume durften wir bestaunen und etliche Krankheiten oder kleinere Blessuren können mit diesen behandelt werden. Zusätzlich zu den oben beschriebenen Behandlungen gibt es unter anderem auch noch Pflanzen für schnellere Wundheilung, gegen Kopfschmerzen, gegen Verdauungsprobleme oder auch eingedickter Saft aus Termitennester gegen Krebs (der im Amazonas vor allem bei den Arbeitern der Ölfirmen verbreitet ist). Alles vorhanden in der grossen Apotheke "Amazonas" und vieles mehr. Sogar das heute bekannte Medikament gegen Malaria soll seinen Ursprung im Wissen der indigenen Bevölkerung haben.


Die Fauna
Die Fauna hat uns ein wenig enttäuscht. Oder anders gesagt, unsere Erwartungen waren vielleicht etwas zu hoch, haben wir uns doch den Amazonas als riesigen Spielplatz für jegwelche Spezies vorgestellt. Überall Affen auf den Bäumen, andere Säugetiere am Boden oder halt viele verschiedene Vögel und Insekten. In etwa so war es in unserer Vorstellung.

Die Insekten haben wir auch gefunden. Dies war wirklich spannend. Ganz unter dem Motto "sich verstecken und verteidigen" durften wir verschiedenste Arten von Insekten beobachten und bestaunen.





Auch die Tarantula und die giftige Bananenspinne durften wir bei Nacht bestaunen.



Schmetterlinge zu sehen war schwieriger als angenommen.... Findest du ihn?


Und dann fanden wir doch noch die aktiven und unterhaltsamen Affen. Ein Rascheln im Wald, sich bewegende Baumkronen und dann gings los... Ab über den Fluss, einander jagen, fressen, quitschen... Einfach super witzig diese Tiere zu beobachten!



Ansonsten blieben uns die Säugetiere etwas verwehrt. Viel mehr als Äffchen bekamen wir nicht zu Gesicht und sogar unser Guide meinte, wir hätten wirklich nicht gerade Glück.

Wie auch immer, es hat Spass gemacht die Tiere zu suchen und sie in ihrer natürlichen Umgebung zu bestaunen. Und die Spannung war immer da, denn es verstekcte sich doch immer wieder irgend ein Tier irgendwo...



Kulinarisches
Wie bereits oben geschrieben, wurden wir in der Lodge kulinarisch verwöhnt. Natürlich durften wir auch Leckereien geniessen, welche normalerweise nicht auf unserem täglichen Speiseplan stehen.

So etwa der Speck aus dem Amazonas. An einem Tag besuchten wir unter anderem das Hauptzentrum der Sani Gemeinschaft. Nebst dem, dass man uns zeigte, wie ein Garten ohne Monokulturen im Amazonas aussieht, oder wie die Schule eingerichtet ist, wurden wir auch absolut lecker bekocht... Fisch mit Palmherzen in einem Hoja de Bijao. Super lecker. Und dazu eben diesen Amazonasspeck...


Dieser hübsche Wurm in der Hand des Jungen wurde über dem Feuer gepraten bis er platzte und uns anschliessend, als Amazonasspeck gepriesen, zum Verzehr angeboten. Der Geschmack? Wirklich wie Speck. Die Konsistenz? Die Haut des Wurms war sehr zäh und die Innereien.... Na ja, Augen zu und durch...
Ansonsten war unser Mittagsmenü in der Sani Gemeinschaft jedoch phenomenal, denn die gegrillten Bananen und Yuka waren einfach super lecker, der Fisch gut gewürzt und die Palmherzen trugen das ihrige dazu bei.

Nebst dem Speck-Wurm gabs auch noch Zitronenameisen. Ast vom Baum abgreissen, kurz geschält, aufgeschnitten und nichts wie rein mit der Zunge ins Getümmel. Diese Ameisen aus dem Inneren des Stamms waren richtig lecker und werden wohl im nächsten Zitronencake zum Einsatz kommen... ;)

Alles in allem war es wiederum ein super toller Ausflug. Auch wenn wir nicht so viele Tiere zu Gesicht  bekommen haben, genossen wir den Amazonas und seine Wunder in vollen Zügen. Die Ruhe und die Lage der Lodge waren wunderbar entspannend. Die Menschen der Sani Gemienschaft waren absolut super. Leider ist dieser Ausflug schon wieder zu Ende. Manchmal wünschen wir uns, dass die Zeit ein wenig langsamer laufen würde....


























Dienstag, 10. März 2015

In Cuenca verl(i)ebt

Nach dem grossen Paradies Galapagos, noch vollgepackt mit wunderbaren Erlebnissen, gings vom Flughafen Guayaquil direkt weiter, mit dem Bus nach Cuenca (ca. 4 Stunden). 
Ticket gekauft, Perron gefunden, also los, ab in den Bus. Und dann gings fünf Minuten später auch gleich wieder raus aus dem Bus. Ein Angestellter der Strassensicherheit liess den Bus nicht fahren, da etwas defekt war. 20 Minuten warten, neuer Bus, einsteigen, losfahren und rund vier Stunden später in Cuenca ankommen. Begleitet von einem super schönen Sonnenuntergang fröhnten wir unserer ersten "richtigen" Busreise in Ecuador. Somit waren wir am gleichen Tag auf dem Wasser, in der Luft und auch per Bus unterwegs.Alles tiptop bisher. 

(Aussicht auf Cuenca)

(Immer wieder wird einem auf der Busreise Verpflegung angeboten)


Eingecheckt im Hostal, verbrachten wir eine gute  erste Nacht, von geplanten zwei Nächten. Immer noch alles bestens.

Voller Spannung standen wir am Morgen auf, um die Stadt zu besichtigen. Bei Cuenca soll es sich um eine wunderbare Kolonialstadt handeln. Trotz Spannung war zuerst Morgenessen angesagt. Mmmmh ein richtiges Birchermüesli mit super leckeren ecuadorianischen Früchten. Was für ein Start in den Tag. Das Hostal Yakumama in Cuenca wurde uns noch in Bern (Merci Caro!) empfohlen, wird es doch von einem Berner mit seiner Schwester geführt. Seit rund zwei Jahren leben diese beiden nun in Cuenca und seit rund vier Monaten hat sich noch eine weitere Bernerin hinzugesellt. Somit hies es beim Morgenessen nicht "Buenas Dias", nein, ein breites "Guete Moorgä" wurde genauso verstanden. Und wenn man mit Claudio, eben diesem Auswanderer, schon über eine kompetente Touristenauskunft verfügt, macht man sich diese doch gleich zu nutze. Resultat war ein gemütlicher Stadtspaziergang und ein super Mittagessen für unschlagbare 2.50 $ (Dollar)!

Und weil es uns so gut gefiel, verlängerten wir unseren Aufenthalt gleich noch um eine Nacht.

Am Abend arbeitet Maya an der Bar, die "jüngste Bernerin" in Cuenca. Genauso kompetent und liebenswürdig wie Claudio!

Und es kam wie es kommen musste, wir verlängerten und...

dann beim nächsten Zmorge sass plötzlich Alex bei uns. Ebenfalls in Wichtrach (wie Pädu) aufgewachsen, laufen sich die beiden immer wieder einmal über den Weg, diesmal mitten in Cuenca :) Was für ein Zufall! Also hatten wir noch mehr Gründe...

... und wir verlängerten und verlängerten und am Ende wurden aus den ursprünglich geplanten zwei, ganze sieben Nächte!

Und unser Programm?
Vom Museums-, Kathedralen-, Markt- und Zoobesuch (der liegt da wunderschön im Hügel eingebettet und gutes Schuhwerk ist für den Besuch empfehlenswert) zu spazieren am Fluss, Bier trinken in einer Hippie Bar, den Amis beim Hostelwand bemalen zuschauen, wandern im Cajas Nationalpark (kleines Schottland) oder halt einfach Tee/Bier trinken und plaudern war alles dabei.

(Neue Kathedrale Cuenca)


(Aussicht vom Kirchturm)

(Markt- man beachte alle diese Bananen)

(Unbekannte Früchte :) )

(Linda und der Condor im Zoo)

(Cajas Natinalpark)





Was für tolle Tage in Cuenca. Was für eine Stadt. Absolut hübsch, absolut "easy going", top Klima und super Leute. Alles war dabei. Cuenca gehört somit zu unseren absoluten Top Highlights unserer ganzen Reise. Wir haben uns richtig "däheim" gefühlt.

Wir verliessen Cuenca nur ungern! Ein riesen Dankeschön an Claudio, Maya und das ganze Yakumama Team sowie Lexu! Es war einfach eine tolle Zeit in Cuenca!

MUY AMABLE!


Dienstag, 3. März 2015

Grosses Paradies gefunden

Nach einem erfolgreichen Grenzübertritt von Peru nach Ecuador und einer ca. 7 stündigen Busfahrt (hier ein Klacks :) ), kamen wir in Guayaquil an. Bevor es auf die Galapagosinseln gehen sollte, durften wir einen Tag im feucht warmen Guayaquil verbringen. So schlenderten wir dem Malecon 2000 entlang und anschliessend durch die Stadt. Ebenso besuchten wir Madeleine Holländer. Sie lebt seit mehr als 30 Jahren in der Stadt und hatte früher eine Kunstgalerie. Jetzt, als Pensionärin, führt sie "nur" noch zwei Artesania-Läden. Nach einer Runde Kaffeetratsch wurden wir von ihr an eine Ausstellung des Künstlers Jaime Villa eingeladen. Und so fanden wir uns am Abend in der Universidad Catolica wieder, zwei Neulinge inmitten von Kunstinteressierten. Eine tolle Abwechslung in unserem Reisealltag. Merci Madeleine für deine Gastfreundschaft!




Am nächsten Tag gings dann zum Flughafen und weiter auf die Galapagosinseln. Nachdem unser Gepäck mehrmals geprüft und desinfiziert worden war, landeten wir voller Vorfreude auf der Insel Baltra. Da wir weder eine Unterkunft noch sonst was gebucht hatten, war dies unsere erste Aufgabe nach Ankunft im Städtli Puerto Ayora.

Also nichts wie los ins erste Reisebüro. "Jede Schiffahrt ausgebucht" war die Antwort und dazu ein überraschter Gesichtsausdruck der Dame auf der anderen Seite des Tisches. Bei uns sorgte diese Antwort für erste Nervosität, denn laut Reiseführer und Reisegspändli sollte eine Last-Minute-Buchung vor Ort problemlos möglich sein. Also weiter gings, auf die Suche nach einem Schiff, welches uns für einige Tage von Insel zu Insel bringen sollte.

Und dann wurden wir zum Glück fündig. 3 Nächte, 4 Tage und die Inseln San Cristobal, España und Floreana besuchen. Die Preise sind unverschämt auf Galapagos, egal ob Bier, Essen oder eben diese Touren. Aber egal, einmal im Leben die Inseln erkunden. Was uns wohl alles erwarten wird?

Doch bevor es aufs Schiff ging, hatten wir noch einen Tag Zeit in Puerto Ayora. Diesen nutzten wir auch gleich um den Riesenschildkröten einen Besuch abzustatten. Zusammen mit Iwan und Monika (zwei Ostschweizer, die wir auf unserer Tourensuche und dann wieder im Hostel getroffen hatten), machten wir uns auf den Weg und erzählten uns im Taxi gegenseitig die bisherigen Erlebnisse unserer Reisen. Doch dann war fertig Antarktis, Torres del Paine oder auch Peninsula Valdes. Angekommen in El Chato kamen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus. Gemächlich schlenderte direkt vor uns eine Riesenschildkröte. Als wir ihr zu Nahe kamen, zog sie sich fauchend zurück in ihren Panzer. Beeindruckend und auch immer wieder lustig diese Tiere und an Gemütlichkeit sind sie nicht zu übertreffen.


Dieses Gesicht, da fühlte man sich glatt etwas an den Film E.T. aus Kindertagen erinnert


Nach einem tollen Tag, vielen Geschichten, super schönen Fotos und den ersten tierischen Erlebnissen, genossen wir seit langem wieder einmal eine richtig leckere Pizza. Einfach herrlich.

06.15 Uhr, der Wecker klingelt, ab auf die Fähre (2 Stunden mit Riesentempo) nach San Cristobal. Und wo steht jetzt unser Schiff? Wo geht es jetzt weiter? Tja, da war dann mal 3 Stunden Warten angesagt. Wobei warten...das heisst auf Galapagos so viel wie, umgeben von Leguanen, Krebsen und Seelöwen auf einer Bank sitzen, die Sonne geniessen und die Tiere beobachten. Und wenn sich dann ein Seelöwe ausruhen muss, dann "setzt" er sich halt einfach auf die Bank daneben.


Dann wurden wir doch noch abgeholt. "King of the Sea" sollte unser zu Hause werden für die kommenden Nächte. Es sei das älteste Schiff, welches auf Galapagos noch aktiv ist. Der einzige "Luxus" war ein eigenes Bad in der Kabine. Die Preise einfach nur Wucher. Na gut, Mittagessen war angesagt. Positive Überraschung, super lecker. Gut gewürzt, gut gekocht. Alles tiptop. Und das sollte auch so bleiben.

Denn was dann folgte war einfach ein Traum. Da wir auf dem ältesten Schiff waren (eben ohne Luxus), waren (fast) alle Amigos auf dem Schiff in unserem Alter und alle cool drauf. Deutschland, England, Irland, Australien, Finnland, Holland, USA, Kanada...alle waren dabei. Wir wurden Zeugen von weissen Stränden, türkisfarbenem Wasser, super Sonnenuntergängen, tollem Wetter. Und dann natürlich auch Seelöwen, Leguane, Vögel, Schnorcheln mit Meeresschildkröten von beträchtlicher Grösse, Rochen, die sich im Wasser fast schwerelos bewegen, Haie, die dir entgegen schwimmen, Seesterne in blau grauer Farbe, verspielte Seelöwen, welche sich mit dir im Wasser tollen, Delfine, die das Boot begleiten und verschiedenste andere mehr und weniger farbige Fische. Es gibt keine Worte, die diese Tage beschreiben, einfach unglaublich!











Was für ein Erlebnis auf den Inseln, aber vor allem auch im Wasser.