Mittwoch, 25. Februar 2015

Kleines Paradies gefunden

Unsere Woche am Strand: Bilder sagen manchmal mehr als tausend Worte...









So richtig entspannt machen wir uns nun auf und erkunden Ecuador! 










Mittwoch, 18. Februar 2015

Berg-Tour, Kul-Tour und einfach mal Ferien

Phuu, welch intensive Tage... ;)

Los gehts mit dem Bus nach Huaraz. Ein letztes Mal in die peruanischen Anden. Von Lima, das auf Meereshöhe liegt, rauf auf 3'100 M.ü.M. Auf dem Weg hatte leider der Busmotor etwas Probleme, so dass wir mit einer Verspätung von rund einer Stunde in Huaraz eintrafen. Das war übrigens erst unsere zweite Buspanne auf der bisherigen Reise und auch erst die zweite grössere Verspätung. Eine positive Überraschung für uns. 

Wie auch immer, der Empfang in Huaraz konnte nicht besser sein. Wir durften im Hotel Andino nächtigen. Das Hotel Andino wird von Mario und Lotti geführt. Lotti durften wir bereits in Lima kennenlernen und nun freuten wir uns, auch Mario zu treffen. Und dann, welch ein Empfang... Im Zimmer brannte im Schwedenofen ein Feuer, was eine wohlige Wärme ausstrahlte. Im Bad (aufgrund der Grösse hätten wir uns fast darin verlaufen) wartete ein Jacuzi auf uns und nach den verschiedensten südamerikanischen Gerichten, welche uns die letzten Monate begleitet hatten, freuten wir uns über eine Rösti, Spätzli oder einfach super leckere Teigwaren. Als wäre das nicht genug, hatten wir auch bereits unser Programm für den ersten Tag in Huaraz, es sollte zur Lagune Chinancocha gehen.

Es wurde ein gemütlicher Ausflug mit vielen verschiedenen Stopps. Nebst der Lagune selber, war der Stopp in Yungay am eindrücklichsten. Aufgrund eines Erdbebens im Jahre 1970 wurde dieses Dorf und mit ihm 20'000 Menschen innerhalb von 10 Minuten ausgelöscht bzw. begraben. Wieder einmal wurde einem die Macht der Natur vor Augen geführt. Und vielleicht lagen einige Völker auch nicht ganz falsch, als sie die Berge als Götter betitelten...

Aber auch persönliches hatte diese Tour viel zu bieten! Unser Guide auf dieser Tour war so etwas wie der Albi Saner der Touguides. Mit Herzblut dabei, bis ganz oben mit Emotionen gefüllt, mit unglaublichem Wissen und doch wünschte man sich auch ab und an mal ein ruhiges Schweigen. Mit 72 Jahren darf man sich auch mal eine Pause gönnen... Ausserdem war es ein Ausflug inmitten einer Schar Urlaub-machender Peruaner, was so viel heisst wie Essen, Artesanias, Essen, Shopping, Selfie, Essen... Und dabei schafften wir es doch glatt ins Ferienalbum einer peruanischen Familie, denn Typen mit 1.90 Meter Körpergrösse gibt es hier nicht alle Tage zu sehen 😋...

Bei der Lagune angekommen, nutzten wir die Zeit für einen kurzen Spaziergang, währendem sich die Peruaner vor allem mit Paddelbootfahren beschäftigten. Wir genossen die frische Bergluft, das angenehme Klima und die Sicht auf die Berge. Zum Glück durften wir auch wieder auf unser Wetterglück zählen, was dem Ausflug noch die Krone aufsetzte.

Auf dem Weg nach unten gabs einen Stopp fürs Almuerzo (Mittagessen). Und dann war es so weit, Linda "the brave" bestellte sich ein Cuy (Meersöili). Fazit: lecker war es, ein Viertel reichte völlig und dass wir ein Cuy Restaurant in Bern eröffnen, gilt es nicht zu befürchten.

(Guten Morgen Huaraz - Ausblick aus dem Zimmer)






Zweiter Tag in Huaraz... Ausschlafen, Jacuzi benutzen und grossartig Geld ausgeben. Ein Tag zum planen (Ecuador) und Flüge buchen (ja "leider" auch der Nachhauseflug)...

Nächster Tag, jetzt wirds anstrengend. Es ging nach oben, zuerst mit dem Auto auf 3'900 M.ü.M., danach zu Fuss zur Laguna Churup. Mit Lotti und Mario sind zwei Sportler dabei, mit Linda und Pädu zwei Spaziergänger. Mit etwas Respekt (auf dieser Höhe hatten wir bis anhin keine Erfahrung mit grösserer Anstrengung gemacht) gings los. Am Anfang mussten wir ein wenig den Tritt finden, doch dann gings immer besser. Der Aufstieg dauerte rund zwei Stunden. Kurz vor Schluss gabs auch noch eine kleine Kletterpartie. Was uns begleitete, war eine ständige wunderbare Aussicht auf die Cordillera Negra, was uns ganz oben erwartete, war eine Lagune an schönster Lage und dazu ein gutes Gefühl es geschafft zu haben. Was Lotti und Mario eher "ein müdes Lächeln kostete" war für uns doch mit etwas mehr Anstrengung verbunden ;). An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank für den super Ausflug!






Vierter und bereits letzter Tag in Huaraz und gleichzeitig Episode 1 in unsere Triologie (drei Tage, drei Orte, mehrere Kulturen) unter dem Titel "alte Kulturen".

Chivay: Eine der ältesten Kulturen in Peru. Eine klassische Andenkultur, welche auf 3'100 M.ü.M. ihr zu Hause hatte. Zu besichtigen gab es den heiligen Tempel der Chivay. Vom Dorf der Chivay selber, hat man bisher leider nichts gefunden. Die Kultur zeichnete sich durch ein grosses Wissen im Bereich der Wasserförderung aus. Weiter verzierten die Chivay den Tempel mit verschiedenen Köpfen, welche die Metamorphose zwischen dem Weltlichen zum Überirdischen darstellte. Auch fanden das Andenkreuz sowie Kondor, Puma und Schlange ihren Platz in dieser Kultur. Diese Symbole durften wir bereits im Zusammenhang mit den Inkas sowie den Tiwanaku kennenlernen.

Ganz weltlich gings am Mittagstisch zu und her. Wir sassen neben einem lustigen und netten Paar aus Lima und tauschten in Spanisch (Linda) oder mit Händen und Füssen (Pädu) unsere Erlebnisse aus.
Nach dem Mittagessen besuchten wir das Musuem der Chivay-Kultur, in welchem die meisten der vorher erwähnten Köpfe ausgestellt sind. Der Zustand der Steinköpfe ist beeindruckend, stammen sie doch noch aus der Zeit vor Christus. Ebenso zu sehen waren verschiedene Krüge und ähnliche Handwerkskunst.







Nach dem Ausflug gabs eine letzte Stärkung für den Bus nach Trujillo. Wir haben den Aufenthalt in Huaraz sehr genossen, ist die Lage doch wunderschön. Ebenso möchten wir uns nochmals bei Mario und Lotti für die Gastfreundschaft und die guten Diskussionen bedanken. 
Um 22 Uhr gings dann ab auf den Bus, um 5.30 Uhr am nächsten Tag waren wir in Trujillo. Tja, und dann hiess es erst mal warten, bis es überhaupt die Möglichkeit gab zu frühstücken. Doch bevor es soweit kam, war der Tag und die Weiterreise bereits gebucht. Chan Chan resp. die Moche- und Chimu-Kulturen besuchen und am gleichen Tag weiter nach Chiclayo. Alles in einem Wisch gebucht und auch das Gepäck war parkiert und beaufsichtigt. Super, genau wie gehofft. Und in der Zeit vor dem Tourstart konnten wir auch noch gleich das Zimmer in Chiclayo buchen. Wie einfach und schnell das doch geht mit den heutigen Mitteln...


(Trujillo)

Aber wieder zurück zu den alten Kulturen (Episode 2)... Lehmkulturen standen an der Küste im Mittelpunkt, und mit den Chimu eine der wichtigsten und grössten Kulturen in ganz Peru...

Doch am Morgen gings zuerst zu den Moche. Zwei Tempel wurden gefunden, wobei nur der Templo de la Luna zugänglich ist. Am Templo del Sol wird immer noch gearbeitet. Was gefunden wurde, sind verschiedene Gräber mit verschiedenen Grabbeigaben. Spannend wie gut diese Beigaben konserviert wurden, und auch der Tempel selber. Obwohl aus Lehm, wurden viele Dinge erhalten. Von aussen ist der Tempel nichts Spektakuläres, innen offenbart er jedoch einen gewaltigen Eindruck dieser Kultur und wie in der damaligen Zeit Opfer erbracht wurden. Am besten lassen wir Bilder sprechen...




Und dann wurde da noch ein neuer König entdeckt...


Was es zu den beiden Tempel, der Moche sowie der Chimu, zu sagen gilt ist, dass gewisse Teile restauriert oder auch rekonstruiert wurden. Einige Besucher waren dadurch ziemlich enttäuscht. Da es jedoch einen Eindruck vermittelt über Grösse und Aussehen der Tempel und wir über rekonstruierte/restaurierte Teile informiert wurden, störte uns dies nicht im geringsten...

Die Chimu und Chan Chan besuchten wir am Nachmittag. Chan Chan war eine ganze Stadt, nicht nur ein Tempel. Diese Stadt erstreckte sich über eine relativ grosse Fläche von ca. 14 km2 (über die Grösse sind wir nicht mehr 100% sicher).
Chan Chan wurde denn auch für verschiedenste Dinge gebraucht und kannte Stadtteile in denen das ganze Volk, und Stadtteile in denen bloss die Oberklasse zugelassen war.

(Links original / Rechts restauriert)


(Rekonstruiert)

Episode 3 in der Triologie. Ort in der Nähe von Chiclayo. Volk: Sicán und Sipan

In einem Museum besuchten wir das Volk der Sicán. Spannend hierbei sind zwei Gräber, welche gefunden wurden.


Im Grab eins (oben) sieht man den Herrscher der Sicán. Sein Kopf wurde vom Körper abgetrennt und zeigt in die Richtung des Meeres, was für diese Kultur enorm wichtig war. In seinem Grab fand man auch Frauen, eine davon (liegend) in der Position eines Kindes, das gerade auf die Welt kommt. Weiter ist der Körper des Herrschers in der Embrio-Stellung. Über diese Symbolik wurde der Lebenskreislauf gehuldigt.

Im zweiten Grab (unten) wurde der Neffe des Herrschers begraben. Ihn umgaben 24 Frauen, welche grösstenteils zur gleichen Familie gehörten. Die familiären Zusammenhänge konnten unter anderem durch Zahnanalyse gewonnen werden.



Weiter gings zu den Tucumes. Hier wurde ein ganzer Komplex entdeckt. Im ganz neu eröffneten Museum erfuhren wir viel Spannendes, wenn auch nicht wirklich viel Neues.



Und dann gings noch zum Herrscher der Sipan bzw. in ein Museum, welches die Funde zweier Herrscher der Sipan zeigt. Wahnsinnig beeindruckend und unbedingt empfehlenswert. Die Funde sind in ausgezeichnetem Zustand, das Museum ist wunderschön gemacht und die Infos zu den einzelnen Stücken sind einfach spannend. Da fotografieren verboten war, müsst ihr euch leider mit diesem kurzen Beschrieb begnügen...

Nun gehen überaus intensive Tage zu Ende, deshalb werden wir uns in der nächsten Woche am Strand ausruhen und unsere letzten Tage in Peru geniessen... Auf bald!





















Mittwoch, 11. Februar 2015

Unwirkliche Welten

Unwirkliche Welt I: "Huacachina"

Nach den Nazca-Linien, welche auch unter den Titel "unwirkliche Welten passen würden, gings per Bus direkt weiter nach Ica und von dort per Taxi nach Huacachina.

Was zeichnet die unwirkliche Welt Huacachina aus?
Huacachina ist ein kleiner "Ort", der sich um eine Oase gebildet hat und von grossen, hohen Sanddünen umgeben ist. Das Ufer der Oase wird von Palmen gesäumt. Sofort fühlte man sich hier, wie in einer anderen Gegend der Welt. Es war schon fast ein arabisches Ambiente, welches durch diese hübsche Szenerie geboten wurde.

Unser Programm in Huacachina selber war Faulenzen. Nach der anstrengenden Busnacht und den Flügen über die Nazca-Linien, gönnten wir uns einfach einen herrlichen Tag am Pool. Linda "the brave" liess sich am Abend auf ein Erlebnis ein. Eine abenteuerliche Sand-Buggyfahrt in der angrenzenden Sandwüste. Schnell gefahrene, enge Kurven, Sprünge über Sanddünen und waghalsige Manöver, brachten die Fahrgäste zum schreien und den Adrenalinspiegel zum steigen. Als wäre das nicht schon genug, gings auf dem Bauch, mit sogenannten Body-Boards, Kopf voran die steilen Dünen hinunter. Unten angekommen folgte auch bereits die nächste rasante Abfahrt. Zum Abschluss wartete ein wunderbarer Sonnenuntergang. Zwei Stunden Abenteuer gingen rasant vorbei. Zum Abschluss wartete ein super leckeres Thai Curry. Mmmh wie herrlich. Und für Pädu, der sich während Lindas "joyride" ausruhte, war das Essen genau das richtige, da er immer noch ein wenig erkältet war.

Am Tag darauf (nach dem unten beschriebenen Ausflug) kraxelten wir gemeinsam auf die hohe Düne gerade hinter unserem Hotel. Verdammt war das anstrengend... Der Lohn sollte jedoch erneut ein wunderbarer Sonnenuntergang sein, den wir an diesem Tag auch gemeinsam teilen konnten...





Unwirkliche Welt II "Islas Ballestas / Paracas"

An unserem zweiten Tag besuchten wir die Islas Ballestas. Angekündigt als die Galapagosinseln des kleinen Mannes. Hoffen wir doch, dass die richtigen Galapagosinseln, doch noch Einiges mehr zu bieten haben. Denn von den Islas Ballestas waren wir etwas "enttäuscht".

Doch was zeichnet die unwirkliche Welt "Islas Ballestas/Paracas" aus?
Nach der Fahrt von Huacachina nach Pracas, erwartete uns zuerst eine rund stündige Bootstour. Diese führte uns zu Beginn zum Kandelaber. Ähnlich wie die Nazca-Linien, handelt es sich hierbei um eine Zeichnung in einem Hügel, dessen Ursprung und Bedeutung nicht ganz geklärt ist. Sicher ist bloss, dass die Spuren im Hügel bis zu 50 cm tief sind und dieses Bild an einer Stelle erschaffen wurde, an der es vom Wind geschützt ist und dadurch bereits seit mehr als tausend Jahren existiert. Irgendwie unwirklich das Ganze...

Danach gings weiter aufs Meer hinaus, wo grosse Felsen auf uns warten sollten. Diese Felsen werden von tausenden von Kormoranen und anderen Vögeln bewohnt. Der Mensch baute eine gewisse zeitlang den Kot dieser Vögel ab und verwendete diesen als Dung. Dies wurde jedoch eingestellt, so dass die Vögel nun nicht nur die Felsen, sondern auch die von Menschenhand erschaffenen Gebäude bevölkern. Eine unwirkliche Szenerie.. 

Und während die Vögel auf den Felsen um die besten Plätze kämpfen, geschieht dasselbe ebenso in den Felsbögen, unter denen kleine Steinstrände existieren. Dort brüllen und kämpfen Seelöwen um die Gunst der Damen sowie um zukünftige Familien.

Zurück beim Bus gings in das Naturreservat Paracas. Dieses wurde beim Erdbeben 2007 massiv in Mitleidenschaft gezogen. Der aus dem Erdbeben resultierende Tsunami überflutete eine grosse Fläche. Als das Wasser wieder zurück ins Meer floss, nahm es eine Schicht Sediment mit und legte so versteinerte Muscheln und Schnecken frei, von denen bisher Niemand Kenntnis hatte.

Weiter besuchten wir eine roten Strand, welcher durch den nahegelegenen stark mineralhaltigen Felsen zu seiner Farbe gelangt. Eine tolle Gegend. Bei einem Mittagessen wurden wir Zeuge zweier absolut unverschämter Dinge. Zum eine wurden wir das erste Mal auf unserer Reise schlecht bekocht. Das würde ja noch gehen, jedoch meinte die gute Frau im Service, dass das Meer einem grossen Mülleimer gleicht und warf unsere Plastikbecher direkt hinein. Da konnte selbst der Pelikan nur noch den Kopf schütteln.









Unwirkliche Welt III "Lima"

Am nächsten Tag sollte uns Lima erwarten. Die Hauptstadt von Peru mit rund 8 Mio Einwohner. In unserer Vorstellung war die Stadt ähnlich wie La Paz, halt einfach am Meer und bedeutend wärmer...

Aber warum unwirkliche Welt Lima?
Unser Hostel befand sich im Quartier Miraflores, mitunter das beste Quartier in Lima. Soll heissen, meilenweit entfernt von "unserem" La Paz. Hochhäuser, Markenkleider, gute Autos. Miraflores als Quartier hätte an und für sich in jeder Stadt der Welt sein können und erinnerte uns an nur wenig was wir bisher von Peru gesehen hatten. Die Lage von Miraflores ist wunderbar. Lima als Stadt liegt nicht, wie etwa Rio, direkt am Meer, sondern wurde auf Klippen erbaut. Und genau diesen Klippenanstoss bildet unter anderem das Viertel Miraflores. Wir nutzten diese Umstände gnadenlos aus und genossen wunderbare Sonnenuntergänge und ein uns wieder viel bekannteres Leben. Auch die Hautfarbe der Menschen war in Miraflores bedeutend heller als im restlichen Peru und somit fiel man nicht immer als Tourist auf.

Lima "persönlich": Von Pädu's Eltern haben wir einen Kontakt in Lima erhalten. Lotti ist vor rund 30 Jahren aus der Schweiz ausgewandert und lebt in Lima. Ihr Mann Mario führt in Huaraz, unserem nächsten Stopp, ein Hotel. Am zweiten Tag unseres Limaaufenthaltes trafen wir Lotti im Club Suizo, den sie auch mal selber führte. Eine weitere unwirkliche Szene. Der Club befindet sich mitten in Lima, es war jedoch alles andere als ein Grossstadtgefühl, Schweizerdeutsch zu hören war nichts aussergewöhnliches und ein "Fabian, geisch no ga ds Velo hole" erinnerte schon fast an einen Sommertag in einer der Berner Badis. Gemeinsam verbrachten wir einen gemütlichen Tag im Club und durften anschliessend ein leckeres Nachtessen bei Lotti zu Hause geniessen. Ein super Tag zum Entspannen und ein grosses Merci an Lotti!

Ein Ausflug ins Zentrum von Lima, zum Plaza des Armas, konnten wir uns natürlich nicht nehmen lassen. Der von Palmen gesäumte Platz, der begrenzt wird durch den Präsidentenpalast, die wunderbare Katedrale und weitere alte Kolonialgebäude, gefiel uns sehr gut. Der kleine Spaziergang im Zentrum führte uns durch die Fussgängerzone zum Plaza San Martin, der uns, gegeben durch die weissen Gebäude rundherum, etwas an Arequipa oder auch Sucre erinnerte. Mit dem Taxi gings anschliessend ins Viertel Barranca, das Künstlerviertel. In diesem genossen wir einen leckeren Café und sogen die warmen Sonnenstrahlen in uns auf. Anschliessend folgten wir der wunderbaren Küste bis zu unserem Hostel in Miraflores.

Lima kann zwar nicht mit grossen Sehenswürdigkeiten aufwarten. Die wunderbare Lage und das absolut leckere Essen gefielen uns aber super. Ebenfalls passte Lima sehr gut in unsere "Reisepläne". Mal wieder warm, mal wieder eine Stadt und auch mal wieder "vertrautes Pflaster" passte uns super, auch wenn wir wissen, dass dieses vertraute Lima, welches wir erlebt haben, nicht einmal die Hälfte des wahren Limas war.








Wie oben erwähnt, gehts für uns nun weiter in die Berge. In Huaraz 3'100 M.ü.M erwartet uns die Cordillera Blanca bevor es dann erneut in die wärmere Küstenregion geht.

Dienstag, 3. Februar 2015

Vom zweittiefsten Canyon der Welt zu geheimnisvollen Linien

Kurzer Nachtrag aus Cusco: wir wollten ein bisschen Smalltalk betreiben mit dem Taxifahrer und fragten nach der Einwohnerzahl Cuscos. Da er die Antwort nicht wusste, funkte er in die Zentrale, diese gab die Frage in die Runde zu allen Fahrern dieser Taxigesellschaft. Auch da kam keine konkrete Zahl als Antwort. Darauf hielt unser Taxifahrer bei einem Verkehrspolizisten, dieser liess uns an den Rand fahren, googelte die Zahl auf seinem Handy und wir hatten darauf eine Antwort auf unsere Frage (rund 420'000)...unglaublich :)

Über Nacht gings nun per Bus von Cusco nach Arequipa. Von rund 3'300 M. ü. M. runter auf 2'500 M. ü. M. Vom eher frischen Cusco ins warme Arequipa. Arequipa, eine Stadt gebaut aus weissem Vulkangestein, umgeben von drei Vulkanen. Diese empfingen uns denn auch relativ herzlich, danach verschwanden sie jedoch die meiste Zeit hinter den Wolken.

Was kann man in Arequipa tun?

Als Erstes mal wieder Wärme und Sonne tanken, nachdem es die letzten Wochen doch eher kühl war. Also, nein, von Schnee waren wir weit entfernt, aber nach Brasilien und wunderbaren Tagen in Argentinien und Chile ist halt 10-15 Grad relativ kühl 😋.

Des weiteren geniesst man die Plaza des Armas, umgeben von schönen Gebäuden und geprägt von der Cathedral de Arequipa. Diese gingen wir auch besichtigen. Nebst den zwölf Apostel (kennst du deren Namen?) im Hauptschiff hat sie eine grosse Orgel zu bieten, ansonsten vermag sie von aussen mehr zu gefallen als von innen.



In Arequipa kann man ausserdem lecker essen. Von Crèpes über Rösti zu Alpaca Steak bis hin zu Indisch wurden wir wiederum kulinarisch verwöhnt.

Und wie es sich bis ahnhin gehörte in Peru, trägt auch Arequipa seinen Teil zur Geschichte der Inkas bei. Auf dem Vulkan Misti, auf über 6'000 M. ü. M. wurde Juanita, die Eisprinzessin, gefunden. Eine Mumie bzw. toter Körper, welcher über 500 Jahre unter dem Eis lag und nur durch eine Eruption durch den Nachbarvulkan preisgegeben wurde. Aufgrund der Konservierung durch das Eis, sie war tiefgefroren, blieb praktisch alles erhalten, deshalb ist sie keine Mumie im eigentlichen Sinn. Selbst Nägel, Haare, Zähne sowie Organe, Muskeln, Mageninhalte und Haut sind, bis auf Teile am Kopf, erhalten geblieben. Somit stellt Juanita eine wichtige Forschungsquelle dar. Nach Juanita (1995) wurden noch drei weitere Körper gefunden (1996), welche ebenso gut erhalten waren. All diese gefundenen Körper sind Opfergaben der Inkas an die Apus (Berggötter), um diese zu besänftigen. Die drei Körper sind alles Kinder zwischen 10 und 18 Jahren. Sie wurden durch ihren Tod zu den Göttern geschickt, um mit diesen im Namen der Inkas zu verhandeln. Bevor sie jedoch getötet wurden, gab es einen dreimonatigen Marsch auf den Vulkan zu überstehen und dort wurden die "Opfergaben" durch einen Schlag auf den Kopf umgebracht. Mit ihnen fand man verschiedene Stoffe, Töpfe und Krüge, alles in aufregend guter Qualität. Für uns ein weiteres Kapitel in der Geschichte der Inkas.

Ebenso hat Arequipa ein Kloster zu bieten, in dem lange Zeit (gem. Reiseführer) der Hedonismus fröhnte. Von dem war nicht mehr viel zu sehen, da der alte Teil des Klosters um 1970 als Kloster geschlossen und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Das Kloster bildete eine Art Stadt in der Stadt. Heute sieht man vor allem die Wohnzellen der Schwestern.







Tja und dann wäre da noch der Colca Canyon...

Der Colca Canyon liegt zwar nicht in Arequipa aber "gleich daneben". Dies bedeutet in Südamerika soviel: rund 4 Stunden Autofahrt. Wir schlossen uns einer zweitägigen Tour an. Da im Moment Regenzeit herrscht in Peru, gingen wir nicht in den Canyon hinein, sondern besuchten bloss verschiedene Aussichtpunkte. Das Programm selbst beinhaltete jedoch noch einen Besuch in einem Naturreservat, welches durch Wind und Wasser geformte "Skulpturen", das Material ist ein Mix von abgekühlter Lava und Asche, zu bieten hatte. Eine mondähnliche Landschaft, welche uns in Ihren Bann zog und unsere Phantasie anregte. Seelöwen, Sofas bis hin zu Pinguinen begrüssten uns auf unsrem rund stündigen Marsch durch diese Landschaft.






Und dann erfuhren wir, was Regenzeit in Peru bedeuten kann. Innerhalb von zehn Minuten verfärbte sich der Himmel von einem schönsten blau in ein tiefes schwarz. Die Sonne verschwand und Regen sowie Hagel nahmen ihren Platz ein. Die Dachrinnen füllten sich sofort mit Eis und Wasser, so dass es sogar ins Restaurant tropfte (http://youtu.be/0j9z4HQKZL4).
Das Resultat war dann auch, dass wir eine weitere "Wanderung" von rund einer Stunde absagen mussten. Also machten wir es uns mit unseren Gruppengspänli vor dem Kamin in der Unterkunft gemütlich und erzählten uns gegenseitig von unseren Reisen. Diese Momente der Erinnerung an das bisher erlebte, lässt einem immer wieder den Atem stocken und das Gemüt macht jeweils Purzelbäume vor Freude.

Da wir am Tage unserer Ankunft nicht viel vom Colca Canyon und dessen Tal gesehen hatten, freute es uns umso mehr, als uns die Sonne am Morgen begrüsste. Und von diesem Punkt an konnten wir kaum mehr aufhören zu staunen. Zum einen feierte Linda bereits ihren 31 Geburtstag (gopferdeli!), zum anderen war die Sicht in den Canyon einfach unglaublich. Vom Mirador Cruz de Conderes gings mehr als 1'000 Meter in die Tiefe, dazu flogen Condore ihre Kreise über diesem Schlund. Unser Weg ging mit dem Velo ebenfalls abwärts. Ein kurzer Downhillspass auf einer asphaltierten Strasse lockerte die Stimmung und blies die Frühmorgenmüde weg (immerhin mussten wir um 5 Uhr aufstehen). Die Sonne sollte uns erneut bis am Mittag begleiten, was uns einen traumhaften Ausblick ins Valle de Colca ermöglichte. Ein grünes Tal, inmitten von hohen Bergen, wo immer noch mit der klassischen Bewirtschaftung der Terrassen gearbeitet wird. Ein Anblick, der für uns nicht ganz neu ist, aber immer wieder zum verweilen einlädt. Und dann sahen wir auch, was Regen sonst noch so anstellen kann. Denn in der vorherigen Nacht donnerte ein Hang ins Tal, der an diesem Morgen für längere Zeit den Verkehr blockierte. Als wir an dieser Passage angelangten, konnten wir zum Glück bereits wieder passieren.






Ein super Zweitagesausflug ins Colca Tal und schöne Tage in Arequipa. Was nun folgte waren eine Busfahrt nach Nazca und die Besichtigung der sagenumwobenen Linien.

Mit rund einer Stunde Verspätung und einer Erkältung (Pädu) kamen wir in Nazca an. Zwei Stunden vergingen und dann gings los... Ab zum Flughafen und die Nervosität im Griff behalten, denn die Flugzeuge geniessen nicht den besten Ruf und die Flüge gelten als rucklig und eher wild. Am Morgen sollten zumindest jeweils die Wetterbedingungen besser sein als Nachmittags. Linda wollte beim Anblick der Flugzeuge und eines Passagiers, der kreidenbleich vom Flug zurückkam, schon fast kneifen, konnte sich dann doch überwinden... :)
Kaum hatten wir uns ins Flugzeug hinein gezwängt (2 Piloten und 5 Passagiere) verliessen wir bald darauf den sicheren Boden. Ein rund 30 minütiger Rundflug zeigte uns die meisten der Figuren, welche es in der Wüste zu betrachten gibt. Erstaunlich, dass die Figuren nach wie vor in einem so guten Zustand sind, können diese doch nicht vor Wind und Wetter geschützt werden. Staunend genossen wir den Flug und liessen den Affen, die Spinne und den Kolibri auf uns wirken. Einige der Figuren sah man von Anfang an deutlich, andere wurden erst beim zweiten hinschauen wirklich sichtbar. Bisher kannten wir die Figuren nur aus Dokumentationen. Diese nun live vor Ort zu bestaunen war einfach beeindruckend. 
P.S. Der Flug war bis auf ein komisches 8tibahngefühl in gewissen Kurven und Luftlöchern ein super Erlebnis!










Direkt nach dem Flug gings weiter nach Huacachina, wo wir uns nun in der Oase, inmitten von hohen Sanddünen, etwas entspannen und Pädu die Erkältung auskurieren kann.

Als nächstes warten wieder "echte" Tiere auf uns. Pinguine, Seelöwen und Pelikane haben bei den Islas Ballestas ihr zu Hause.