Mittwoch, 29. April 2015

Wind, Wasser und viel viel Geduld

Nach Las Vegas führte unser Weg Richtung Grand Canyon, dazwischen gabs einen kurzen Zwischenstopp beim Hoover Dam. Dieser staut den Colorado River und ist sehr eindrücklich.

Auch nebst dem Hoover Dam war der Weg zum Grand Canyon wunderbar, denn der Kaibab National Forest säumte die letzten rund 40 Meilen. Die Strasse hatte praktisch keine Kurven und bestand aus halb hohen Nadelbäumen. Am frühen Abend angekommen, hatten wir Glück und fanden noch einen Platz für unser Zelt. Als das Zelt aufgebaut und das Abendessen gekocht war, beschlich uns das Gefühl von Kälte. Leider hatten wir verpasst, dass wir uns auf rund 2'100 M.ü.M. befinden und für die Nacht genau 1 Grad Celsius vorhergesagt war. Na gut, dann gabs halt ein "Live Material Check", denn unsere Schlafsäcke sollten bis 0 Grad die gewünschte Leistung erbringen.

Am nächsten Morgen wachten wir mit etwas kalten Füssen auf, ansonsten alles tip top. Dann mal los. Ab in den Shuttelbus und hin zum Ausgangspunkt unserer Wanderung in den Canyon. Gemäss offiziellen Angaben soll diese Wanderung sechs Stunden dauern. Vor einer Wanderung bis hinunter zum Colorado River und wieder hoch wird strengstens abgeraten.

Bereits im Bus konnten wir den Canyon sehen, und das Staunen nahm seinen Anfang. Doch erst als wir den Shuttel verliessen und direkt am Rand des Canyon standen wurde Pädu zum ersten Mal und Linda zum zweiten Mal die ganze Dimension des Grand Canyon bewusst. Die Tiefe des Canyons und die enorme Breite sind kaum zu erfassen, die verschiedenen Gesteinsschichten tragen die passende Dramaturgie dazu bei. Jeder Vergleich um diesen Ort zu beschreiben hinkt. Unglaubliche vor allem ist, dass man sich bewusst werden muss, dass man hier nur einen kleinen Ausschnitt sieht, denn der Canyon ist über 100 Meilen lang und ebenso fehlt einem die Vorstellungskraft, dass Wind und Wasser eine so enorme Kraft aufbringen können, um solch enorme Kerben in die Erde zu schlagen. Noch immer waren wir keinen Meter gegangen, absolut phänomenal, ohne Abstriche!

Aber jetzt mal los, sonst würden wir den Skeleton Point, unser Ziel der Wanderung nie erreichen. Begleitet von blauem Himmel, Sonne und diesem unglaublich guten Gefühl, gingen wir Schritt um Schritt unserem Ziel entgegen und somit in den Canyon hinein. Die Verhältnisse des Canyon erhielten nochmals andere Dimensionen, neue Abschnitte erschienen, die Perspektive änderte sich. Die Faszination sollte uns noch den ganzen Tag und weit darüber hinaus begleiten. Auch haben wir während der Wanderung festgestellt, dass die Zeitangaben sehr grosszügig und dem "durchschnittlichen" Besucher angepasst sind. Auf jeden Fall hatten wir anstelle von 6+ nur 4.5 Stunden und es wäre durchaus möglich gewesen bis ganz in den Canyon und wieder hoch zu gehen (u.a. auch, weil noch Frühlingstemperaturen herrschten). 

Zurück beim Zeltplatz angekommen, wollten wir uns gerade auf den Weg zum Sonnenuntergang machen, als ein Auto stoppte. Sie hätten heute keine Bleibe und wollten uns fragen, ob wir den Zeltplatz teilen würden. Kein Problem für uns, und plötzlich wurde die Welt wieder klein. Denn es stellte sich heraus, dass Rosalie eine Zeit lang in Bern lebte und sie absoluter Ovo Fan ist. Als Dankeschön hatte sie ein Ovosport für uns bereit. Rosalie, Thea, Matthew und wir beide genossen den Abend zusammen, tauschten Geschichten aus und hatten viel zu lachen. Ein toller Tag ging zu Ende und eine weitere kalte Nacht sollte auf uns warten.

Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg den Rim, also den Rand, zu erkunden. Auf einem betonierten Weg, zum einen für Rollstuhlfahrer, zum anderen für relativ stark übergewichtige Amerikaner, die in Ihren Elektrowägeli herumfahren, gings dem Rand entlang.

Nachdem wir die Tiefe sowie die Länge erkundet hatten, gings weiter nach Page. Der Antelope Canyon sollte am folgenden Tag auf uns warten...

(Aussicht vom Hoover Dam)





Schon fast jeder hat ein Bild vom Antelope Canyon gesehen, diese unwirklich erscheinenden Farben, von sattem Orange in dunkles Grau-Braun, gepaart mit wunderbaren Formen. Zur besten Tageszeit durften wir den Canyon betreten, dann, wenn die Sonne direkt darüber steht und somit mit einzelnen Strahlen den Boden des Canyons berührt. Weiter sind die Farben zu dieser Zeit am kräftigsten. Und genau so war es denn auch. Ein wunderbarer Ort, der es ohne Probleme mit jedem Museum in der Welt aufnehmen kann. Das Zusammenspiel von Farben und Formen in diesem, doch teilweise relativ engen, Canyon war schlicht atemberaubend. Ein Canyon, der viel filigraner ist, als der grobe und mächtige Grand Canyon. Ein Canyon, der mit seinen Details zu überzeugen mag, Kanten gibt es keine mehr, Wind und Wetter rundeten alles ab. 

Leider wurde diese bezaubernde Stimmung von viel zu vielen Leuten kaputt gemacht. Obwohl man nur geführt den Antelope Canyon besichtigen kann, hatte es mehr Leute als an einem Samstag mit 20% Rabatt in der Ikea Lyssach. Und den meisten von ihnen gings nur ums Foto. Also los, Ellenbogen raus und Halali! Wirklich schade, wäre doch gerade die Atmosphäre das Wunderbare an diesem Ort...




Weiter gings zum Zion National Park. Nicht eigentlich ein klassischer Canyon, denn hier wirkten zwei Naturgewalten auf einmal. Zum einen erarbeitete der Virgin River den Canyon, wie man ihn kennt. Dieser Vorgang ist auch heute nicht abgeschlossen, fördert er doch immer noch eine beträchtliche Menge an Gestein und Sediment ins Tal. Weiter kommt es unregelmässig zu sogenannten Flashfloods, also massiven Sturzfluten, welche vor allem durch heftige Regenfälle ausgelöst werden. Die Flut treibt dann auf einmal grosse Mengen an Geröll, Gestein oder auch grosse Massen an Holz vor sich her. 

Zum anderen erschufen grosse Kräfte eine Art "Sandstein Berge". Über Jahrmillionen verfestigten sich die verschiedenen Sand- und Gesteinsschichten durch den Druck neuer Schichten. So wurden sie kompakt gepresst und verhärteten sich zu Felsen. Deshalb erkennt man heute die verschiedenen Schichten so gut. Und auch hier verleihen die Mineralien, vor allem Eisen, dem Stein eine rötliche Farbe.

Die Wände im Zion ziehen sich steil nach oben. Wie Wolkenkratzer stehen diese alten und mächtigen Riesen in der Landschaft. Der eigentlich kleine Virgin River ergibt die wichtigste Ressource für Flora und Fauna. Eine wunderbare Gegend hat die Natur hier erschaffen. Diese lud uns zum verweilen und erkunden ein.

Als erstes ging's aufs Angels Landing. Viele der Berge tragen dem Himmel geweihte Namen, ein Einfluss der Mormonen. Auch der Name Zion stammt von ihnen. Angels Landing ist eine Wanderung auf einen Fels, der die Eckpunkte zweier Täler markiert. Der letzte Teil führt über einen Gradt, von wo aus es links und rechts weit in die Tiefe geht. Die Aussicht ist phänomenal und die Bilder von Natur und "kletternden" Menschen unvergesslich.









Am nächsten Tag folgten wir, ausgerüstet mit Wasserschuhen und wasserfesten Hosen, dem Virgin River. Dem Fluss entlang und meistens gar im Fluss, gings in der Schlucht flussaufwärts. Nach rund 2.5 Stunden erreichten wir eine Passage, welche nur noch schwimmend zu überwinden gewesen wäre. Da der Fluss gerade mal 8 Grad kalt war, machten wir kehrt. Ein amüsanter und abenteuerlicher Tag ging leider so nass zu Ende, wie er sich auch ansonsten äusserte. Es regnete am Abend. Na dann, ab ins trockene Zelt.



Am dritten und letzten Tag gings noch hoch zum Observation Point. Einem Punkt mit toller Aussicht aufs Angels Landing und ins ganze Tal. Wir hatten Glück und konnten die Wanderung fast trocken abschliessen. Leider regnete es anschliessend die ganze Zeit. Also ging's ins Brew Pub (anstelle von Dosenessen ab Kocher) und mit IPA und herrlichem Burger beendeten wir diesen Tag und die Tage im Zion.


Erschöpft, aber glücklich und zufrieden gings früh ins Zelt. Am nächsten Morgen sollte es früh weitergehen in Richtung Bryce Canyon. Sind wir gespannt was uns da erwartet!



Dienstag, 28. April 2015

Viel erwartet, kein Gewinn und doch ein grosser Erfolg

Viel vorgenommen haben wir uns für die kommenden Wochen. Verschiedenste Nationalpärke wollen wir besuchen, weitere gute Erfahrungen sammeln und uns einfach beeindrucken lassen.

Als erster Nationalpark besuchten wir die Joshua Trees. Ein Yucca Baum, der sich in einem doch sehr trockenen Gebiet niedergelassen hat, ebendieser Baum, der Joshua Tree, gibt dem Park seinen Namen. Nur eine Nacht war geplant im Nationalpark. Und nach der Fahrt von San Diego blieb uns nur rund ein halber Tag. Dieser hat uns jedoch super gefallen. Die Joshua Trees und die Gesteinsformationen sorgten für eine wunderbare Stimmung. Der blaue Himmel, die grün braunen Trees und die orangen Steine waren für wunderbare Farbkombinationen verantwortlich. Zwei bis drei kürzere Hikes zeigten viele verschiedene Sichten auf den Park. Und blühende Kakteen wissen halt immer zu gefallen. Der Joshua Tree Nationalpark verabschiedete sich von uns mit einem wunderschönen Sonnenuntergang und begrüsste uns mit einem fantastischen Sternenhimmel. Positiv überrascht gings am nächsten Tag weiter.





Eine lange Fahrt wartete auf uns. Ziel war das Death Valley. Der Weg ins Death Valley führte uns durch die Mojave Wüste. Im Death Valley angekommen, fanden wir uns plötzlich rund 90 Meter unter dem Meeresspiegel und in einem Salzbecken wieder. 40 Grad Celsius brachten uns zum schwitzen. Der Artist Drive verzauberte uns mit unwirklichen Farben. Grün, rosa, blau, alles konnte man an den Felsen ausmachen. Phantastisch, was Mineralien alles erschaffen können. Am Morgen des nächsten Tages gab's einen Stopp bei Hügeln, welche die Farben Braun und Beige vereinen. Fast als hätte jemand in der Schokoladen Glace mit dem Vanille Löffel seinen sündigen Gluscht gestillt 😃.





Weiter gings nach Las Vegas. Tja und was soll man zu dieser Stadt sagen? Good luck? Rien ne va plus?

Die ersten beiden Nationalparke verzauberten uns mit einer Prise Unwirklichkeit. Und genau so tat es Las Vegas. Denn, Wirklichkeit und Fiktion kennen keine klaren Grenzen. Glück und Pech liegen nur zwei Tische nebeneinander. Verlässt man den Strip, also das Zentrum Las Vegas, findet man das wahre Gesicht. In Las Vegas sitzt der Penner neben dem Ferrari. In Las Vegas werden auf der Strasse Brüste gezeigt, um Geld zu verdienen und wer keine hat, bietet ein Tritt in die Eier für 20$ an. Tja, jeder arbeitet mit seinen "Möglichkeiten".

Und wir mit unseren. Für uns gab's eine Cirque du Soleil Show. Im Hotel Treasure Island verfolgten wir mit Staunen die Künste der Artisten. Nahe an den Grenzen des menschlichen Körpers, wurde uns eine traditionelle Cirque du Soleil Show gezeigt. Diese Bewegungen im Zusammenhang mit purer Muskelkraft und graziöser Eleganz verzauberten uns und den Abend auf seine Weise. Phu!

Am zweiten Tag ging's auf den Strip. Angefangen im Süden, machten wir die Hotels und die Spielsäle unsicher. Wer die verschiedenen Hotels von Bildern kennt, muss sie unbedingt mal von innen besuchen. Die Themen der Hotels werden bis zum Exzess weitergeführt. Im Luxor schläft man in einer Pyramide und innen warten Skulpturen aus dem alten Ägypten. Im Venetian gibt es neben Gondolieren beim Markusplatz auch Freskos im Innern des Hotels. Selbst die jeweiligen WC sind farblich und thematisch angepasst. Fiktion und Realität, was gehört wohin?

Und unsere Ausbeute? Tja, am Ende gings uns wie (fast) jedem anderen in Las Vegas. Die Dollar im Portemonnaie flüchteten sich in die Automaten. Und doch, im Cesaers Palace gabs für uns den Big Win. Der Einsatz war 50 Cent, der Gewinn 40$. Ein versöhnlicher Abschluss mit dieser Stadt, die zwei Tage Spass macht, aber zum Leben wohl der Horror sein muss.





Also ging unsere Reise weiter, ohne grossen Geldgewinn in Las Vegas, aber mit erfolgreichen Tagen in den Nationalparks. Als nächstes wartet der Grand Canyon. Yeah!

Montag, 20. April 2015

In den USA angekommen...

Nun beginnt also der zweite Teil unserer Reise. Noch rund 80 Tage stehen uns bevor. Wobei wir 70 davon im Westen der USA verbringen und uns vor allem in den Nationalparks bewegen werden. Anschliessend zieht es uns noch für eine Woche nach New York. Wie schnell die Zeit doch vergeht.

Die Reise in den USA beginnt in Los Angeles. Gepäck ab dem Rollband geschnappt, in den Bus gestiegen um das Auto abzuholen, wurden wir auch schon angesprochen. Eifersüchtig sei er, denn er wäre auch schon mit dem Rucksack unterwegs gewesen. Nach fünf Minuten Busfahrt sind die Adressen ausgetauscht und vielleicht kriegen wir im Herbst Besuch aus den USA (denn es stehen bei ihnen Flitterwochen in Europa an). Grundsätzlich durften wir in den ersten Tagen im Land der unbegrenzten Möglichkeiten äusserst zuvorkommende und hilfsbereite Menschen kennenlernen. Eine erste positive Überraschung.



Erste Aufgabe für uns war es Camping-Ausrüstung und Navi zu besorgen. Also gings los. Mit dem Auto quer durch Los Angeles. Kurz mal angehalten und uns mit Fast Food versorgt (nichts Einfacheres als das), fanden wir ein preiswertes Navi. Und nur 10 Minuten später hatten wir auch schon einen platten Reifen. Die Auffahrt nicht ganz sauber erwischt und PÄNG, kaputt war er. Na gut, warten beim 7/11 Shop bis der Abschleppdienst kommt und zurück an den Flughafen. Und das nicht mal 12 Stunden später... 😩 dort lief zum Glück alles reibungslos und wir erhielten einen neuen Wagen.

Am nächsten Tag gings um die Camping-Ausrüstung und da landeten wir in Santa Monica. Tja, und da war man dann doch fast in einer unwirklichen Welt. Dreistöckige Campingläden, eine Fussgängerzone, gesäumt von Palmen und Läden, alles leuchtete und funkelte und wirkte perfekt herausgeputzt. Hier mal ein Junkie, hier mal jemand von der Strasse, ansonsten Amerika pur. Na gut, was heisst da ansonsten? Wir sahen in LA und San Diego wohl mehr Leute auf der Strasse, als wir dies in den sechs Monaten Südamerika gesehen hatten. Besonders auffallend war es in Hollywood und in San Diego Downtown. Krass...

Voll ausgerüstet ging unsere Reise los. Was wäre LA ohne Hollywood und die Universal Studios? Nicht wirklich LA.

Also nichts wie hin. Linda besuchte die Studios bereits vor Jahren einmal, als sie mit ihrer Familie die USA bereiste. Dadurch kamen Erinnerungen an viele schöne Stunden hoch. Die Studios sind eine Mischung aus Vergnügungspark und der Studiobesichtigung. Wobei der "Fun"-Teil überwiegt. Und doch war es spannend, mal ein Set zu sehen, mal etwas hinter die Kulissen zu schauen (für alle, die manchmal Montags SRF 2 schauen: wir fuhren durch die Wisteria Lane 😉). Der Unterhaltungsteil bestand hauptsächlich aus Simulationen. So rauscht man durch Krustyland oder stattet den Transformers einen Besuch ab. Der Höhepunkt war wohl die Waterworld-Show. Ein bisschen Feuer, en bisschen Wasser, einige Stunts und fertig ist die Action Show. Und wir nach diesem Tag definitiv in den USA angekommen.





Am letzten Tag in LA war Celebrity Hunting angesagt. Also ab nach Hollywood auf den Walk of Fame. Als uns eine Tour über die Hollywood Hills und durch Beverly Hills angeboten wurde, lachten Pädu's funkelnde Augen😉. Also los durch die Bezirke der Reichen und Schönen. Und schön ist es tatsächlich rund um die Hollywood Hills. Halb in einem Wald gelegen, und doch mit einer super Aussicht. Die Villen der Reichen glichen jedoch eher einem Gefängnis.

Zurück am Hollywood Boulevard wurden wir auch noch belohnt. Arnold Schwarzenegger, einer der schlechtesten Schauspieler und wohl DER schlechteste Politiker, drehte gerade für irgendetwas. WOW, ARNIE!



Anschliessend fuhren wir nach Downtown LA. Die Disney Music Hall sowie der Grand Central Market mit super leckerem Essen hinterliessen einen positiven Eindruck. Und die Wolkenkratzer sorgten doch für Staunen.




Noch am selben Tags ging's weiter in den Süden nach San Diego. Praktisch an der Grenze zu Mexico angekommen, erkundeten wir San Diego per Segway. Das machte verdammt viel Spass. Wissenswertes aus der Tour: in San Diego sind alle Menschen glücklich, das Wetter ist immer super und die Häftlinge in San Diego wohnen in einem Hochhaus inmitten der teuersten Lofts (jedoch ohne Fenster). 
In San Diego Downtown gefiel uns vor allem das Gaslamp Viertel mit den vielen hübschen Pubs und Bars. Und das tolle Bier im Taphouse der Stone Brewery (die Brauerei selbst liegt etwa 30 Meilen ausserhalb von San Diego). 

Am Abend gings dann ans Baseball Spiel. Am Eingang wurde man durchleuchtet wie am Flughafen, Sektoren gab es keine, Popcorn in riesen Mengen und Stimmung suchte man vergebens. Sport in den USA...?




Am zweiten Tag spannten wir im Balboa Park aus. Ein super schöner Park, mit hübschen Gebäuden und vielen verschiedenen Museen.

Gegen Abend besuchten wir den Cabrillo Point, ein National Monument mit super Aussicht auf San Diego. Den Sonnenuntergang gabs dann an den Sunset Cliffs.




Ja und die Strände liessen wir aus. Denn wer aus der Karibik kommt, braucht in San Diego keine Strände 😉...

Und jetzt, auf in den Joshua Tree Nationalpark...

Sonntag, 12. April 2015

Bogota und San Andres oder Hasta luego Südamerika

Von Quito ging's per Flugzeug nach Kolumbien. Kolumbien, bereits unsere letzte Destination in Südamerika und auch der kürzeste Aufenthalt. Denn in Kolumbien stand nur ein Besuch Bogotas und San Andres auf dem Programm. Zum Schluss besuchten wir also, passend zu unserer Reise, nochmals Gegensätze pur...

Anden (2'600 m.ü.m) vs. Karibik
Regen vs. Blaues Meer
Millionenstadt vs. 25 km lange Insel
Hostel vs. Posada

Die Woche in San Andres war für uns nochmals Ferienfeeling pur. Ab und zu mal eine leckere Kokosnuss, ab und zu eine Scooter Tour quer über die Insel, etwas frischen Fisch auf dem Tisch oder eben doch auch mal ein leckeres Bierchen zwischendurch.

San Andres ist eine Insel ganz in der Nähe von Nicaragua, also bereits auf der Höhe Zentralamerikas. San Andres gehört, wie auch die kleine Schwesterinsel Providencia, zu Kolumbien. Als Ort gefiel uns San Andres nicht wirklich, eine Stadt mit rund 100'000 Einwohner. Die Strassen waren gesäumt mit Duty Free Stores, da San Andres als Freihandelszone deklariert ist. Wer Party sucht, ist im Hauptort richtig, wir waren jedoch eher auf der Suche nach einer gemütlichen Unterkunft und buchten deshalb ein Zimmer auf einer kleinen Posada fast ganz im Süden.

Herzlich wurden wir von Pedro und Adriana empfangen und zu einem leckeren Mittagessen eingeladen. Nachdem wir uns voll und ganz dem Karibikoutfit verschrieben hatten, gings ab in die Stadt. Taucherbrille und Schnorchel besorgen (und die Kreditkarte gemütlich noch zwei Tage länger da gelassen....ufff, zum Glück war sie treu da geblieben, wo liegen gelassen) und ab in den Supermarkt. Wir haben uns fest vorgenommen uns das erste Mal seit Beginn unserer Reise selber in die Küche zu stellen.

Entlang den Stränden herrschte richtiges Karibikfeeling: Reggea, Rastas, Bob Marley, günstiger Whiskey und "wenn nicht heute, dann morgen". Scooter Tour in "Muskel"-Shirt und Flip Flops. Helm? Noch nie gehört... Nummernschild? Ebensowenig...

Unser Programm auf San Andres war ziemlich eintönig, es deshalb langweilig zu nennen, wäre jedoch ein Fehler, denn ausschlafen, Morgenessen, ab ins Meer schnorcheln/baden, Sünnele und sobald man zu Hause war, dem vertrauten "zisch" einer gerade geöffneten Dose lauschen, weiss einfach zu gefallen. Genau eine solche Woche haben wir uns nochmals gewünscht, bevor's zurück nach Bogota und dann in die USA geht.

Zwei Tage waren wir nicht nur zu zweit unterwegs, nein wir genossen die Karibik zu viert. Den Monika und Ivan, die beiden Rheintaler, welche wir bereits auf den Galapagos kennen gelernt hatten, waren zu dieser Zeit ebenfalls auf San Andres unterwegs. Sie genossen auf San Andres ihre letzten Reisetage. Ein gutes Nachtessen und super schöne Fotos und Videos sowie zwei sonnige Tage bleiben in bester Erinnerung.






Die Zeit in der Sonne ging sehr schnell zu Ende, waren es doch auch nur fünf Tage. Sonnengetankt, gebräunt und gestärkt gings zurück in die Anden.

Bogota, unser letzter Ort in Südamerika. Drei Tage waren wir da, einen Tag bevor es nach San Andres ging und zwei Tage danach.

Das Higlight in Bogota war für uns ganz klar das Botero Museum. Ein kolumbianischer Künstler, der sich dem Übergewicht verschrieben hat. So malte er nebst Früchten und Tieren (z.B. Katzen und Pferde) auch Mona Lisa, Torreros, ja sogar die Kreuzigung Jesus mit übergewichtigen Menschen. Noch selten so erfrischende Kunst erlebt. Das Museum bot nebst Botero auch Stücke von Dali, Giacometti, Picasso Miro und vielen weiteren Künstlern. Ein super Nachmittag war das. Und am Morgen? Tja da gings auf Bogotas Hausberg, den Monte Monserrate. Dieser erwartete uns mit einer unglaublich steilen Gondelfahrt und einer super Aussicht über Bogota. Tja, selbst das Wetter spielte einmal mehr mit.

Nach der Rückkehr aus San Andres ging's in die unterirdische Salzkathedrale von Zipaquira. Rund 180 Meter unter der Erdoberfläche bauten die Mineure eine beeindruckende Kathedrale. In dieser wird der Kreuzweg Jesu (dafür braucht es jedoch viel Vorstellungsvermögen) dargestellt. Der Hauptteil besteht aus einer grandiosen Kathedrale mit 3 Schiffen. Tja, man fühlte sich fast wie die Zwerge in 'Herr der Ringe' in ihren riesigen Höhlen. Leider hatte es auch viele Orks. Oder anders gesagt, da wir die Kathedrale am Gründonnerstag besuchten, war sie leider vollgestopft mit Besuchern. Dies hatte einen sehr negativen Einfluss auf die Atmosphäre.

Und die letzten zwei Tage? Die waren bestimmt von.... Hmmm, von was eigentlich. Tja, wir besuchten noch das Goldmuseum und den Artesania Märit, ansonsten war die Luft für diese beiden letzten Tage etwas draussen. Also nochmals mit zu Hause telefoniert, uns über mögliche Ziele in den USA Gedanken gemacht, das letzte WC Papier in diesen SCHEISSkübel geworfen :) und ab zum Flughafen...







So geht unsere Zeit in Südamerika zu Ende. Wow! Wie viele Eindrücke dürfen wir mit nach Hause nehmen, wie viele Leute haben wir kennengelernt. Zudem Taxifahrer über unsere Pläne informiert und von ihnen Tipps entgegen genommen. Beeindruckende Natur, mit einer wunderbaren Flora und Fauna. Gut gegessen, schlecht gegessen. Gut geschlafen. Anden, Meer, Pampa, Wüste. Zug, Bus, Velo, Schiff.

Südamerika hat uns super gut gefallen und wir sagen Hasta luego!