Montag, 1. Dezember 2014

Bis ganz in den Süden

Nach den sehr eindrücklichen Tagen auf der Peninsula Valdes sowie beim Perrito Moreno war ein gemütlicher Tag in El Calafate angesagt. Ein Spaziergang in der Laguna Nimez bei der man verschiedenste Vogelarten beobachten konnte. Darunter auch Flamingos, welche in einem kraftvollen Pink dem starken Wind trotzten. Irgendwie halten Tiere diese "extremen Wettersituationen" besser aus als wir...

Am Tag daurauf gings weiter mit einer kurzen Busfahrt nach El Chalten und zum Fitz Roy. Die Busfahrt dauerte knapp 3 Stunden. Angekommen im Park wurden einem die wichtigsten Routen sowie die Verhaltensregeln erläutert und eine Karte mit den Routen ausgeteilt. Wir kamen überein, dass dies eine sehr gute Methode ist, die Besucher auf die wichtigsten Punkte zu sensibilisieren. Das Wetter war windig kalt und grau verhangen. Wir wussten also nicht, was uns erwarten würde am kommenden Tag. Immerhin versprach die Wettervorhersage Besserung für die kommenden 3 Tage.

Also machten wir uns am kommenden Tag zu dritt auf den Weg den Fitz Roy zu besuchen. Leider nur zu dritt, denn nicht nur das Wetter, sondern auch Brige konnte Besserung gebrauchen, da sie eine Erkältung erwischt hatte. Vor uns stand eine etwa 8 stündige Wanderung. Hoch zum Lago de los Tres, der direkt vor dem Fitz Roy gelegen ist. Das  Wetter sollte uns nicht enttäuschen und die kommenden 8 Stunden auch nicht. Jede Minute die wir unterwegs waren verschwanden die Wolken mehr und mehr. Die Sonne kam in Begleitung von blauem Himmel zum Vorschein. Ein wunderbarer Tag... Und so schön wie der Tag, war auch die Natur, welche sich immer wieder veränderte. Von mystischen Wäldern, über Geröll, zu breiten Flussläufen, steilen Aufstiegen, bis hin zu mit Sträuchern bewachsene Seeufer. Eine wunderschöne Wanderung mit dem Fitz Roy als Höhepunkt. Steil ragt er nach oben, stark abfallend das Gestein. Der Lago de los Tres war jedoch schneebedeckt, was der ganzen Atmosphäre jedoch keinen Abbruch tat. Eine sensationelle Szenerie, eine wunderschöne Wanderung!




Da wir nur einen vollen Tag in El Chalten zur Verfügung hatten, entschieden wir uns, am kommenden Tag nur einen kurzen Fussmarsch zu einem Salto (Wasserfall) zu unternehem. Diesen nahmen wir wieder zu viert in Angriff und genossen das tolle Wetter. Denn nicht nur Brige ging es besser, sondern auch das Wetter war nochmal besser.
Wärme geniessen, dem Rauschen des Wasserfalls lauschen und Andenkondore beobachten. Tja, plötzlich flogen tatsächlich zwei Kondore unmittelbar über unsere Köpfe. Eindrücklich diese, bis zu 3 Meter lange, Flügelspannweite so nahe zu sehen. 

Nach einem gemütlichen von Sonne erfülltem Tag, machten wir uns auf den Weg zum Bus. Auf der Heimreise erwartete uns dann das grosse Highlight. Das ganze Fitz Roy Massiv, inklusive dem Cerro Torre und den weiteren Torres (Spitzen), ragten in einiger Distanz im schönsten Abendlicht. Ein freistehendes Bergmassiv, spitzig, gezackt und (fast) allein auf weiter Flur. Atemberaubend und ganz anders als unsere Alpen.



Nach einer weiteren Nacht in El Calafate und dem verzweifelten Versuch im Torres del Paine Nationalpark eine Unterkunft zu buchen, machten wir uns auf den Weg nach Puerto Natales. Dort stand erstmal ein Tag unter dem Motto "was machen wir?" auf dem Programm. Da wir aufgrund eines fix gebuchten Fluges nur noch eine beschränkte Anzahl Tage zur Verfügung hatten und auch das Wetter von starken Winden und kleineren Regenschauern bestimmt war, war die Möglichkeit das berühmte "W" zu wandern nicht wirklich vorhanden. Das "W" wäre eine 3-5 tägige Wanderung im Torres Del Paine Nationalpark.

Das Resultat unseres Planungstages lautete wie folgt. Ein Tag Schiffahrt, ein Tag gemütliche Erholung sowie ein Tag (mit einer Übernachtung) Wanderung im Nationalpark.

Für die Schiffahrt gings um 06.15 los, dies mit einem Transport von unserem Hostel zu einem sehr chicen und dementsprechend teuren Hotel direkt vor dem Torres del Paine Massiv. Da wir etwas zu früh angekommen waren, konnten wir uns an einem sehr reichhaltigen Morgenbuffet die Bäuche vollschlagen bevors aufs Schiff ging. Das Schiff war zu Beginn ein doppelmotoriges Schlauchboot. Eingepackt in dicke Mäntel gings mit hoher Geschwindigkeit los. Der Wind sowie das Wass vom Fluss und vom Himmel, es regnete leicht, peitschte uns ins Gesicht. Die Wellen liessen das Boot hüpfen und zeigte, wie hart Wasser sein kann. Die uns umgebende Landschadt war atemberaubend. Das Massiv im Rücken, schlängelte sich der Fluss, gesäumt von verschiedenen Bäumen, in seinem natürlichen Verlauf durchs Tal. Aus den Bergen rundherum drückte das Wasser, was dazu führte, dass sich überall Wasserfälle bildeten. Eine wunderschöne, sehr idyllische Szenerie.

Nach einer kurzen Kaffepause gings zu einem Gletscher. Ein "mini Trekking", wie es angekündigt wurde, erwartete uns. Rund 30 Min. hin und wieder 30 min. zurück. Direkt vor einen Gletscher. Hübsch anzusehen und ganz ander als der mächtige Perito Moreno.

Danach gings auf ein grösseres Schiff. Um etwas Entspannung zu verbreiten gabs ein Glas Whiskey mit Gletschereis. Das war das erste Mal, dass ich froh um das Eis im Whiskey war...  Der Whiskey löste die Stimmung merklich. Eine Reisegruppe älterer Chilenen aus Santiago begann zu singen. Aus dem Singen von Liedern über die Heimat, wurden bald Lieder über mehr Whiskey. Als der Sing Sang nicht erhört wurde, wurde kurzer Hand die Flasche geschnappt und untereinander aufgeteilt. Was natürlich zu mehr Sing Sang führte... :) 

Angekommen zum Mittagessen wurde die eine riesen Grillplatte serviert. Diese war nicht nur gross, sondern auch sehr lecker. Gestärckt mit Grill und Wein gings zurück aufs Schiff und der Sing Sang wich dem Gesang des Schlafens.





Am nächsten Morgen gings früh los. Ab in den Nationalpark. Geplant war der Weg zum Aussichtspunkt "Mirador base de los Paines", eine etwa achtstündige Wanderung und eine Übernachtung im Refugio Torre norte. Angekommen im Nationalpark, inklusive Anmeldung im Refugio und was alles dazu gehörte, gings los. Zuerst führte der Weg über in rot getünchte Steine, anschliessend folgten wir dem Weg weiter in ein Tal hinein. In der Senke des Tals floss uns ein Fluss entgegen, danach alles durch einen hübschen grünen Wald. Angekommen bei einer Camping-Möglichkeit, gings über Geröll und grosse Steinbrocken relativ steil den Hang hinauf. Oben angekommen erreichten wir nach der ersten Verschnaufpause einen tollen Anblick. Direkt vor uns ein kleiner See, danach eine Steilwand und auf dieser, gings nochmals höher, steil hoch zu den Torres del Paine. Ein wunderschönes Bild, auch wenn uns die dunkeln Wolken und der kalte Wind einen kleinen Strich durch die Rechnung gemacht haben. Einfach faszinierend wie aus dem nichts diese riesen Felsbrocken in den Himmel ragen.




Nach dem Abenteuer Nationalpark erwartete uns die Reise nach Punta Arenas. Ein kleines hübsches Städtchen und der südlichste Ort, der noch auf dem südamerikanischen Festland liegt. Dort erwartete uns ein sehr windiger Nachmittag und ein super feines Lomito (Sandwich mit frischem Rindsplätzli ab Grill, inkl. Avocado, Salat, Tomaten etc.), das wär mal Junk-Food für zu Hause.

Am nächsten Tag gings dann an den Flughafen und hoch nach Puerto Montt. Mach einem ruhigen und gemütlichen Flug wartete am Flughafen bereits das Auto auf uns. Was für ein "Schlitten" ein Super 4x4 Subaru. Fast wie in den Schweizer Bergen 😃.

Erstes Ziel nach der Autoübernahme war die Insel Chiloé, etwas südlich. Wir hatten 3 Nächte da geplant, um die rauhe Natur, Fischerei, Dörfli und Nationalpark zu geniessen! Fortsetzung folgt....







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