Freitag, 8. Mai 2015

Ab in die Rockies und wieder zurück

Tja, das war unser nächstes Ziel, die Rockies. Zuerst führte unser Weg jedoch noch nach Denver.

Also fuhren wir am Morgen los, von Moab Richtung Denver. Was haben wir geschwitzt in der so genannten Höhenwüste im Arches National Park. Was haben wir uns über die tollen orangen Farben unterhalten. Je länger die Fahrt dauerte, desto mehr änderte sich die Landschaft. Immer höher wurden die Hügel um uns herum und umso mehr glichen sie Bergen. Wir fuhren auf dem Highway 70 Meter für Meter in die Höhe, ja sogar Schnee lag noch auf den Bergen. Die Sessel waren noch an den Liften montiert. So lange kann die Skisaison hier also noch nicht vorbei sein. Und dann verriet uns ein Schild auch wo wir uns befanden. Beaver Creek, für die Ski Fans unter euch sicherlich ein Begriff, und kurz danach folgte auch bereits Vail. Eine Stunde später kamen wir in Denver an.

Leider fanden wir im Zentrum keine Unterkunft mehr, also entschieden wir uns Denver Downtown zu verlassen und zogen nach Lakewood. Also so ca. anstelle der Altstadt gings nach Bümpliz. Für uns stellte sich das als gute Entscheidung heraus, da wir unseren Vorrat an Essen nochmals auffüllen wollten und wir etliche Läden direkt neben der Haustür fanden.

Also machten wir uns am nächsten Tag auf die Socken um uns im Whole Foods Market einzudecken. Wir fanden alles was wir suchten, ja sogar guten Käse (echter Gruyère und Brie) sowie gutes Brot und nicht dieses kartonähnliche Etwas, das von allen hier "bread" genannt wird.

Nicht mehr viel mehr Wert als alter Karton waren auch die Sohlen unserer Schuhe. Deshalb landeten wir erneut im REI (wo wir auch bereits unsere Campingausrüstung eingekauft hatten), und kauften beide neue Wanderschuhe. Es sollten ja noch einige Höhen und Wege warten... 😊

Am Abend gings ins Kino und da wusste uns Helen Mirren und der Film "Women in Gold" zu unterhalten. Der Film ist sehr empfehlenswert, geht es doch um Kunstschätze, welche während der Nazizeit den, vorallem jüdischen, Menschen weggenommen wurden und nun weltweit verteilt sind. Der Film war der Renner, sass doch neben uns noch ein anderes Paar (mit Gehhilfe und Sauerstoffgerät) im Kinosaal.

Unseren zweiten Tag in Denver verbrachten wir auch tatsächlich Downtown. Eine Fussgängerzone entlang der 16th Av, ein zu einer Markthalle (vielleicht wird's ja auch mal ein Media Markt) umgebauter Bahnhof, und die Larimer Street gefielen uns sehr. Viele Micro Brewery Pubs und massive Backsteinhäuser rundeten das Erscheinungsbild von Denver Downtown ab. Wirklich hübsch das Zentrum. Leider war im Pepsi Center (NHL und NBA) und auch im Coors Field (MLB) nichts los, ansonsten wäre es der ideale Tag dafür gewesen. Auch die Lage von Denver ist eigentlich toll. In rund 1-2 Stunden in super Skigebieten und in derselben Zeit in den Rockie Mountains. Und genau da gings am Tag darauf hin.




Was haben wir uns auf die Berge gefreut. Bergseen, Wälder, blühende Wiesen und einfach mal eine natürliche Ruhe. Toll war es auch in den Rockies. Bergseen, Wälder und auch die Ruhe waren da. Blühen wollte noch nicht zu viel, liegen die Rockies doch um die 4'000 M.ü.M. Grenze. Und leider spielte das Wetter für einmal nicht ganz mit. Der Forecast sagte Regen und vereinzelt Schnee voraus. Beides traf auch ein, zum Glück nicht durchgehend, so dass immer wieder mal die Sonne hervor lugte. Das eher schlechte Wetter und der späte Saisonanfang besorgte uns jedoch viel Ruhe und gewollte Einsamkeit. Schöne Wanderungen (teilweise im Schnee) bescherten uns wunderschöne Bergseen und tolle Wälder sowie Hirsche, zum Teil in kleineren zum Teil in grösseren Gruppen. Und auch sonst gab's Perlhühner, Eichhörnchen und weitere Vertreter der Fauna fast im Minutentakt zu bestaunen.  Und am zweiten Tag nach unserer Wanderung zeigten sich auch noch die Berggipfel.

Wunderschöne Tage gehen zu Ende, auch wenn uns die Wolken Einiges vorenthielten. So konnten wir nicht die ganze majestätische grösse der Rockies erfassen, ein wenig schnuppern daran konnten wir allemal, und es machte Lust auf mehr!










Nach einer langen, ganztägigen Autofahrt, welche im starken Schneetreiben begann, im Regen die Fortsetzung fand, kurzzeitig von der Sonne begleitet wurde und im kurzen aber heftigen Hagel endete, erreichten wir "fliiiiiiieg Simi, fliiiiiiieg". Auf der Karte wird der Ort als Salt Lake City bezeichnet. Genau dieses Salt Lake City, welches Austragungsort der olympischen Winterspiele 2002 war und die Hauptstadt der Mormonen ist. Im Jahre 1847 verkündete der zweite Präsident und Prophet der Mormonen "this is the place". So verwundert es denn auch nicht, dass die Stadt einige Tempel beherbergt. Die Mormonen kennen wir auch in und um Bern. Tragen sie doch ihre Namen auf einem kleinen Schild mit dem Titel "Church of Jesus Christ" und führen in Zollikofen einen grossen, protzigen Tempel. Immer wieder spannend, wie fanatisch Menschen auf Geschichten in Bücher reagieren. Da sind uns die Harry Potter Partys fast noch am sympathischsten.

Auf unserer Reise durch die USA fiel uns im Zusammenhang mit Salt Lake City noch etwas anderes auf. Denn immer wieder durften wir herrliches Bier aus dieser Region trinken und so verwundert es denn auch nicht, dass wir unseren ersten Abend in einem Brew Pub verbrachten, das lokale Gebräu intensiv kosteten und dazu leckere, frisch zubereite Nahrung zu uns nahmen. Ein tolles Amber Ale, ein Double IPA und ein Scottish Ale mit leicht rauchigem Geschmack wurden zu den Favoriten gekürt. Das Publikum wirkte überraschend unmormonisch, ja sogar ziemlich cool.

An unserem einzigen Tag in Salt Lake City regnete es und so sind die Erlebnisse kurz erzählt. Als erstes gings in ein leckeres Kaffee, danach liessen wir uns von den letzten Rabatten in der Shopping Mall überzeugen, bevor wir dann doch noch kurz den supi dupi Tempel der Mormonen besuchten. Natürlich nur von aussen, bleibt das Innere der Öffentlichkeit doch vorenthalten. Nach einem Abendessen auf amerikanisch (der Teller war noch nicht leer, gab's bereits die Frage nach Dessert/Kaffee und anschliessend die Rechnung) gings ins andere Brew Pub gleich um die Ecke.

Und als wir uns am nächsten Morgen wieder ins Auto setzten und uns in Richtung Grand Teton Nationalpark aufmachten, verstanden wir auch, weshalb "this the place is". Eingebettet zwischen den Wasatch Mountains und dem Salt Lake, ist die Stadt Salt Lake City wunderbar gelegen.

Letzte Grüsse an Simis Sprungschanze von 2002 und ein letzter Blick gen Himmel, ob wir vielleicht doch noch diesen Mormonen Engel irgendwo sehen (dem war nicht so). Also weiter gehts Richtung Norden!






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