Mittwoch, 21. Januar 2015

Wie schon Eugen und der "König der Lausbuben" wusste, der Titicacasee (ist) hat einen Schatz...

Eine Busfahrt die ist lustig, eine Busfahrt die ist schön. In etwa so lässt sich die Tour von La Paz nach Copacabana am Titicacasee beschreiben. Lustig wars, naja, sagen wir halb. Das Lustigste war wohl der 10 Km Lauf für Evo, wobei dieser für uns Busreisende auch nur halb so spannend war. Auf jedenfall hatten wir gute Plätze vom Bus aus und auch genügend Zeit die Läufer zu begutachten, da bezüglich Weiterfahrt nichts ging, bis der Lauf beendet war. Das Schönste auf der Fahrt hingegen war... Tja, jetzt wirds schwierig... Die ganz Region, rund um diesen sehr beeindruckenden See, eigentlich ist er fast ein Andenmeer, war einfach nur schön und beeindruckend. Am Ufer entlang, per "Fähre" und dann auf einer Landzunge begleitete uns ständig eine wunderbare Seenlandschaft gepaart mit Hügeln. Und das alles auf rund 3'800 Meter über Meer...


In Copacobana angekommen, gings als erstes keuchend hoch zu unserer Unterkunft. Dort fanden wir ein solides Zimmer und nette Besitzer vor. Selbst das Internet funktionierte, jedenfalls teilweise. Also schmiedeten wir unsere Pläne für die kommenden Tage. Der Isla del Sol einen Besuch abzustatten gehörte von Anfang an zu unserem erklärten Ziel. Das Hotel in dem wir nächtigten stellte sich sogar zur Verfügung, unsere grossen Gepäckstücke während unserem Besuch auf der Isla del Sol aufzubewahren. Danach solls nach Puno weitergehen, wo uns die Isla Uros erwarten würden. Schwimmende Inseln, welche jedoch sehr "vertouristisiert" sein sollen.

Nach einem sehr leckeren Imbiss, einer Sandwich-Roll, bei einer sozial engagierten Amerikanerin (und dies ohne Gott im Rücken), gings gestärkt durchs Städtchen. Schön gelegen ist Copacabana, schön als Ort, naja... Das schönste in Copacabana ist die Kathedrale, die wir kurz im vorbeigehen bestaunten. Die Kirche hat übrigens nationale, ja sogar internationale Ausstrahlung. Menschen aus ganz Südamerika pilgern hier her und segnen ihre Autos. Wie das funktioniert? Man befestigt verschiedenste Blumen und Blüten am Auto, klebt Plastikhüte auf's Dach und übergiest das ganz mit Champagner und schon ist man sicher unterwegs auf der Strasse... Das Geld, das in Zusammenhang mit diesem Brauch gespendet wird, kommt nicht etwa irgendwelchen Projekten in Bolivien zu Gute. Nein es geht direkt an den Vatikan... Almosen für die Armen in Ihren goldenen Palästen. Wir hofften auch auf die Farbe Gold, denn in Copacabana gibts wunderbare Sonnenuntergänge, dies blieb uns leider verwehrt, da Abends Gewitter aufzogen...


Nach einer erholsamen Nacht und einem leckeren Morgenessen bei Fruchtsalat und Pancake gings mit dem Boot gemächlich auf die Isla del Sol. Angekommen in Yumani, im Süden der Insel, empfingen uns die Escalera del Inca und die hängenden Gärten. Auch wenn wir uns hängende Gärten etwas anders vorgestellt hatten, strahlte das Ganze eine sehr ursprüngliche und beruhigende Atmosphäre aus. Nach dem wir die Treppen erklommen hatten, fanden wir an einer wunderschönen Stelle unser Zimmer für die nächsten zwei Nächte. Nich etwa, dass wir vorgebucht hätten, wir haben uns sofort in den Ort verliebt. Anstatt die Ruinen im Süden zu besuchen, beschlossen wir die Sonne und unsere spannenden Bücher auf den Strohbänken zu geniessen und den Nachmittag ausklingen zu lassen. Am Abend erwartete uns ein Kindergeburtstag. Uns war bisher nicht bewusst, dass Kindergeburtstage auch mit 10 geladenen Gästen so ruhig verlaufen können. Das Highlight war sicher das "Gesicht-in-die-Torte-drücken". Ein Gewitter beendete den Geburtstag abrupt und wir genossen die Blitze über dem See und den Ausblick aus unserem kühlen Zimmer.

(Escalera del Inca)

(Hängende Gärten)



(Ausblick vom Zimmer)

Am nächsten Tag wanderten wir rund drei Stunden in den Norden der Insel, wo uns eine Ruine der Inkas erwartete. Die Chincana Ruinen enthalten den Palacio del Inka. Die Lage dieser Stätte war traumhaft in einer Bucht der Isla del Sol gelegen und machte "Gluscht" auf mehr Inka und alte Kulturen.
Zurück nach Yumani gings mit dem Schiff und wieder in unserer Unterkunft, genossen wir unsere zweite Nacht an diesem ruhigen Ort. Denn die ganze Insel kennt keine Autos und auch keine Hähne, also weckten uns am Morgen nur die lauten "iaaaaa-iaaaaa"-Esel.



(Sonnenkönigin: alt und ein wenig Inka)

Am darauf folgenden Tag war Reisen angesagt. Zuerst zurück nach Copacabana, danach in den Bus und über die Grenze nach Puno. Verrückt wie die Zeit vergeht. Bereits haben wir vier Länder bereist. Noch folgen Peru, Ecuador und die USA. Und vielleicht gibts dazwischen auch noch einen Abstecher an einen Traumstrand in der Karibik. Wer weiss...

In Puno angekommen und alles Nötige soweit organisiert, gabs ein ausserordentlich leckeres Nachtessen. Der kulinarische Einstieg ist gelungen. Peru hat auf Anhieb unsere "Feinschmecker-Herzen" erobert. Wir sind  also gespannt, was die "Fusion-Kitchen" Peru alles zu bieten hat.

Am nächsten Tag stand der Ausflug auf die Isla Uros auf dem Programm, diese schwimmenden Inseln, welche rund 2'000 Menschen ein Zuhause bieten. 80 Verschiedene Inseln, auf denen mehrere Familien leben, die noch heute fast ausschließlich Aymara sprechen. Persönliche Informationen von anderen Reisenden, wie auch unser Reiseführer, bereiteten uns auf eine grosse Touristenattraktion vor, welche viel von ihrem Charme verloren habe. Unser Urteil fällt wie folgt aus: die Inseln liegen wunderschön im Titicacasee, die goldene Farbe, welche durch das getrocknete Schilf auf dem See treibt, gibt einen wunderschönen Kontrast in den grauen See und den blauen Himmel (leider war heute meist bewölkt). Uns wurde erklärt, wie die Menschen auf den Inseln leben und wie das Handwerk dieser Inseln funktioniert. Sehr spannende Ausführungen, wenn man bedenkt, dass dieses Volk bereits seit mehreren hundert Jahren auf den schwimmenden Inseln lebt. Wir waren vom Besuch der Inseln angetan, diese einzigartige Kultur von "schöner Wohnen" zu besuchen war einzigartig. Klar ist aber auch, dass der Tourismus eine der wichtigsten Einnahmequellen dieser Menschen ist und diese Tatsache bringt immer unerwünschte Nebengeräusche mit sich.




Und morgen gehts weiter nach Cusco. Dort erwartet uns das Heilige Tal der Inkas mit dem sagenumwobenen Machu Picchu. Wir sind jedenfalls gespannt, was uns noch alles erwarten wird...

1 Kommentar:

  1. Ich lese euren Blog sehr gerne! Spannend und lustig geschrieben.. :-) Danke, dass ihr Zeit darin investiert! Wünsche weiterhin viele tolle und spannende Abenteuer!

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