Samstag, 6. Juni 2015

Entlang der Küste

Genau das war unsere weitere Strecke. Entlang der Küste. Gestartet im Olympic Nationalpark fuhren wir den ganzen Weg der Küste entlang. Nur ein kleiner Abstecher gabs. Alles zu Gunsten genussvoller Momente.

Erstes Ziel war Portland. Die grösste Stadt im Staat Oregon. Eine Stadt, die sich vor allem durch die vielen Brauereien in oder um Portland auszeichnet. Brewpubs, also Brauereien mit angehängtem Pub, kamen hier so richtig ins Rollen. Portland ist die Stadt mit den meisten Brauereien pro Einwohner. Und welches Land kann am meisten Brauereien pro Kopf verzeichnen? Genau, die Schweiz. Also, es gibt mehr als Feldschlösschen und Eichhof.

Diese Brewpubs bildeten denn auch den kulinarischen Rahmen in Portland. Die Speisekarten waren abwechslungsreich, die Variationen schier unendlich. Das witzigste Bier war wohl das Beard Bier. Die Hefe dieses Biers wurde aus den Bakterien erzeugt, welche im Bart des Braumeisters gefunden wurden. Ideen muss man haben...

Portland als Stadt an und für sich? Eine schwierige Beurteilung. An und für sich hatten wir das Gefühl, dass Portland nicht wirklich viel zu bieten hatte. Keine grösseren Parks, sportlich gibts zwei Major League Teams, die Trailblazers (Basketball) und die Timbers (Fussball). Die Waterfront war ok, haute uns jedoch nicht aus den Socken. Und doch hatte die Stadt irgendwie etwas an sich. Sie ist charmant, unangetastet, vielleicht auch irgendwie etwas einfach, dies jedoch in einem absolut positiven Sinne gemeint. Portland ist toll, irgendwie...






Nach unserem Portlandabstecher führte unser Weg wieder an die Küste, der wir bereits viele Meilen folgten und noch folgen werden. Eine Küste, die sich nordisch anfühlt. Steile Klippen, gesäumt von Nadelbaumwäldern. Immer wieder ragen steile, spitze Felsblöcke aus dem Meer empor. Ab und zu Nebel, ab und zu Sonne. Immer wieder begleiten uns Tiere, vor allem Vögel. Ganz nahe am Meer liegt plötzlich ein Süsswassersee, ein Bild, dass sich irgendwie nur schwer kombinieren lässt. Und dann plötzlich sind die Klippen für einige Meilen zu Ende und Sanddünen nehmen ihren Platz ein. Eine spektakuläre Natur. Irgendwo verbringen wir zwei Nächte. Bis wir, wieder in Kalifornien angekommen, die Redwoods erreichen.

Wer Wald liebt, würde die Redwoods lieben. Über hundert Meter ragen diese Riesen in den Himmel. Proportionen verschieben sich. Gross wird klein, riesig wird gross. Und immer daran denken, dass man nicht alleine ist. Auch hier kreuzen Elche den Weg, Schwarzbären leben in dem Gebiet und Pumas wurden gesichtet.

Den Kopf in den Nacken geschlagen wanderten wir umher. Den Mund zu schliessen vermochten wir kaum. Beeindruckend, riesig und über 2000 Jahre alt sind diese Bäume. Die Rinde allein ist 30 cm dick. Feuer und Insekten können dem Redwood nichts anhaben. Nur sie selber können sich zu Fall bringen. Wenn sie zu gross werden, dann fallen sie um. Und zeigen uns dann ihre ganze Baumeskraft. Der Strunk mit den Wurzeln kommt zum Vorschein und einmal mehr fühlt man sich wie ein unbedeutendes Nichts!





Weiter gings südwärts. We're going to San Francisco. Was uns da wohl erwaten wird? Die Stadt der Hippies, der Homosexuellen und Schwerverbrecher.

Es erwartete uns so Einiges, grosse Hippie Kommunen fanden wir jedoch keine und die Schwerverbrecher sind seit Anfangs der 60er auch nicht mehr auf Alcatraz zu Hause. Die Regenbogenfahne der Homosexuellen hingegen weht Downtown stark und stetig im Wind. Und ansonsten?

Was für eine Stadt! Das erste mal, dass eine Stadt wirklich Charme hat. Die Häuser sind das erste Mal nicht nur effizient, sondern auch optisch geben sie was her. Der viktorianische Stil dominiert das Stadtbild. Und trotzdem geht das amerikanische Grossstadtfeeling nicht verloren, ragen Downtown doch auch Wolkenkratzer in die Höhe. Dem Hafen entlang reihen sich Fischverkäufer aneinander und Musiker wechseln sich ab. Überall gibt es versteckte Plätze und Sitzmöglichleiten, welche zum verweilen einladen. Und während im Chinatown Dim Sum und Dumplings zum Verzehr angeboten werden, kommt man sich zwei Strassen weiter vor, als wäre man gerade in Italien.

Auf dem Fahrrad folgten wir der Bucht von San Francisco, bis wir bei Sonnenschein und blauem Himmel die Golden Gate Bridge überquerten. Den riesigen Goldengate Park erkundeten wir ebenso auf dem Fahrrad und besuchten nebst dem japanischen Garten auch die Bisonherde, die seit jeher zum Park gehört.

Auch der Ausflug auf die Insel Alcatraz durfte nicht fehlen. Das frühere Hochsicherheitsgefängnis ist nun Teil des Nationalparks und lohnt sich absolut für einen Besuch. Nicht nur das Gefängnis selbst mit den verschiedensten Mythen ist ein Besuch wert, sondern auch die Gärten und Meersvögelkolonien auf der Insel.

San Francisco ist eine Stadt, die sich super zu Fuss erkunden lässt. Und falls man grad keine Lust hat auf Stadtwanderungen, steigt man auf die kultigen Cable Cars um. Fast hinter jeder Ecke findet man ein kleines Bijou. Die Hippies sind vielleicht gegangen, die Welt ist jedch nach wie vor zu Hause in San Francisco.









Und wir waren als nächstes zu Hause im Napa Valley. Nach der zweistündigen Fahrt, verbrachten wir unseren Nachmittag und frühen Abend im Oxbow Market. Ein Markt, der nebst klassischen Produkten auch verschiedenste Verpflegungsmöglichkeiten anbietet. Und natürlich nicht nur das, denn im Weingebiet Napa wurde natürlich auch der passende Wein zu den Menüs Angeboten. Satt und in einer angenehmen Rotweinstimmung gings am Abend zurück ins Hotel, wo wir das erste Spiel des NBA Finals der Golden State Warriors gegen die Cleveland Cavaliers im TV verfolgten. Beide sind schon seit längerem nicht mehr NBA Champions (Titelresistent, na, klingelts?) geworden. Die Ticketpreise für ein Spiel, ab CHF 450.- aufwärts... Unglaublich...

Und dann folgte die zweite Weintour innert relativ kurzer Zeit, denn Mendoza ist ja eigentlich noch nicht so lange her. Also besuchten wir vier verschiedene Weingüter im Napa Valley und durften die entsprechenden Weine probieren. Eine bunt gemischte Gruppe stellte sich dieser angenehmen Herausforderung und meisterte diesen Gaumenschmaus mit Bravour. Oder anders gesagt, zwei der vier Stationen servierten uns absolut guten Wein, die anderen zwei waren jedoch ausgezeichnet. Super leckeren Merlot, oder auch Petit Sirah gab's zur Verkostung und der Napa Liebling Cabernet Sauvignon durfte natürlich auch nicht fehlen. Ein toller Tag mit leckerem Wein, viel Sonne und guter Stimmung ging leider viel zu rasch zu Ende.




Weniger als drei Wochen verbleiben nun auf unserer Reise... Wie schnell doch die Zeit vergeht. Als nächstes führt unser Weg zu den zwei letzten Nationalparks unserer Reise, bevor es zum Abschluss nach New York geht. In diesem Sinne, "bis bald!" 

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