Mittwoch, 11. Februar 2015

Unwirkliche Welten

Unwirkliche Welt I: "Huacachina"

Nach den Nazca-Linien, welche auch unter den Titel "unwirkliche Welten passen würden, gings per Bus direkt weiter nach Ica und von dort per Taxi nach Huacachina.

Was zeichnet die unwirkliche Welt Huacachina aus?
Huacachina ist ein kleiner "Ort", der sich um eine Oase gebildet hat und von grossen, hohen Sanddünen umgeben ist. Das Ufer der Oase wird von Palmen gesäumt. Sofort fühlte man sich hier, wie in einer anderen Gegend der Welt. Es war schon fast ein arabisches Ambiente, welches durch diese hübsche Szenerie geboten wurde.

Unser Programm in Huacachina selber war Faulenzen. Nach der anstrengenden Busnacht und den Flügen über die Nazca-Linien, gönnten wir uns einfach einen herrlichen Tag am Pool. Linda "the brave" liess sich am Abend auf ein Erlebnis ein. Eine abenteuerliche Sand-Buggyfahrt in der angrenzenden Sandwüste. Schnell gefahrene, enge Kurven, Sprünge über Sanddünen und waghalsige Manöver, brachten die Fahrgäste zum schreien und den Adrenalinspiegel zum steigen. Als wäre das nicht schon genug, gings auf dem Bauch, mit sogenannten Body-Boards, Kopf voran die steilen Dünen hinunter. Unten angekommen folgte auch bereits die nächste rasante Abfahrt. Zum Abschluss wartete ein wunderbarer Sonnenuntergang. Zwei Stunden Abenteuer gingen rasant vorbei. Zum Abschluss wartete ein super leckeres Thai Curry. Mmmh wie herrlich. Und für Pädu, der sich während Lindas "joyride" ausruhte, war das Essen genau das richtige, da er immer noch ein wenig erkältet war.

Am Tag darauf (nach dem unten beschriebenen Ausflug) kraxelten wir gemeinsam auf die hohe Düne gerade hinter unserem Hotel. Verdammt war das anstrengend... Der Lohn sollte jedoch erneut ein wunderbarer Sonnenuntergang sein, den wir an diesem Tag auch gemeinsam teilen konnten...





Unwirkliche Welt II "Islas Ballestas / Paracas"

An unserem zweiten Tag besuchten wir die Islas Ballestas. Angekündigt als die Galapagosinseln des kleinen Mannes. Hoffen wir doch, dass die richtigen Galapagosinseln, doch noch Einiges mehr zu bieten haben. Denn von den Islas Ballestas waren wir etwas "enttäuscht".

Doch was zeichnet die unwirkliche Welt "Islas Ballestas/Paracas" aus?
Nach der Fahrt von Huacachina nach Pracas, erwartete uns zuerst eine rund stündige Bootstour. Diese führte uns zu Beginn zum Kandelaber. Ähnlich wie die Nazca-Linien, handelt es sich hierbei um eine Zeichnung in einem Hügel, dessen Ursprung und Bedeutung nicht ganz geklärt ist. Sicher ist bloss, dass die Spuren im Hügel bis zu 50 cm tief sind und dieses Bild an einer Stelle erschaffen wurde, an der es vom Wind geschützt ist und dadurch bereits seit mehr als tausend Jahren existiert. Irgendwie unwirklich das Ganze...

Danach gings weiter aufs Meer hinaus, wo grosse Felsen auf uns warten sollten. Diese Felsen werden von tausenden von Kormoranen und anderen Vögeln bewohnt. Der Mensch baute eine gewisse zeitlang den Kot dieser Vögel ab und verwendete diesen als Dung. Dies wurde jedoch eingestellt, so dass die Vögel nun nicht nur die Felsen, sondern auch die von Menschenhand erschaffenen Gebäude bevölkern. Eine unwirkliche Szenerie.. 

Und während die Vögel auf den Felsen um die besten Plätze kämpfen, geschieht dasselbe ebenso in den Felsbögen, unter denen kleine Steinstrände existieren. Dort brüllen und kämpfen Seelöwen um die Gunst der Damen sowie um zukünftige Familien.

Zurück beim Bus gings in das Naturreservat Paracas. Dieses wurde beim Erdbeben 2007 massiv in Mitleidenschaft gezogen. Der aus dem Erdbeben resultierende Tsunami überflutete eine grosse Fläche. Als das Wasser wieder zurück ins Meer floss, nahm es eine Schicht Sediment mit und legte so versteinerte Muscheln und Schnecken frei, von denen bisher Niemand Kenntnis hatte.

Weiter besuchten wir eine roten Strand, welcher durch den nahegelegenen stark mineralhaltigen Felsen zu seiner Farbe gelangt. Eine tolle Gegend. Bei einem Mittagessen wurden wir Zeuge zweier absolut unverschämter Dinge. Zum eine wurden wir das erste Mal auf unserer Reise schlecht bekocht. Das würde ja noch gehen, jedoch meinte die gute Frau im Service, dass das Meer einem grossen Mülleimer gleicht und warf unsere Plastikbecher direkt hinein. Da konnte selbst der Pelikan nur noch den Kopf schütteln.









Unwirkliche Welt III "Lima"

Am nächsten Tag sollte uns Lima erwarten. Die Hauptstadt von Peru mit rund 8 Mio Einwohner. In unserer Vorstellung war die Stadt ähnlich wie La Paz, halt einfach am Meer und bedeutend wärmer...

Aber warum unwirkliche Welt Lima?
Unser Hostel befand sich im Quartier Miraflores, mitunter das beste Quartier in Lima. Soll heissen, meilenweit entfernt von "unserem" La Paz. Hochhäuser, Markenkleider, gute Autos. Miraflores als Quartier hätte an und für sich in jeder Stadt der Welt sein können und erinnerte uns an nur wenig was wir bisher von Peru gesehen hatten. Die Lage von Miraflores ist wunderbar. Lima als Stadt liegt nicht, wie etwa Rio, direkt am Meer, sondern wurde auf Klippen erbaut. Und genau diesen Klippenanstoss bildet unter anderem das Viertel Miraflores. Wir nutzten diese Umstände gnadenlos aus und genossen wunderbare Sonnenuntergänge und ein uns wieder viel bekannteres Leben. Auch die Hautfarbe der Menschen war in Miraflores bedeutend heller als im restlichen Peru und somit fiel man nicht immer als Tourist auf.

Lima "persönlich": Von Pädu's Eltern haben wir einen Kontakt in Lima erhalten. Lotti ist vor rund 30 Jahren aus der Schweiz ausgewandert und lebt in Lima. Ihr Mann Mario führt in Huaraz, unserem nächsten Stopp, ein Hotel. Am zweiten Tag unseres Limaaufenthaltes trafen wir Lotti im Club Suizo, den sie auch mal selber führte. Eine weitere unwirkliche Szene. Der Club befindet sich mitten in Lima, es war jedoch alles andere als ein Grossstadtgefühl, Schweizerdeutsch zu hören war nichts aussergewöhnliches und ein "Fabian, geisch no ga ds Velo hole" erinnerte schon fast an einen Sommertag in einer der Berner Badis. Gemeinsam verbrachten wir einen gemütlichen Tag im Club und durften anschliessend ein leckeres Nachtessen bei Lotti zu Hause geniessen. Ein super Tag zum Entspannen und ein grosses Merci an Lotti!

Ein Ausflug ins Zentrum von Lima, zum Plaza des Armas, konnten wir uns natürlich nicht nehmen lassen. Der von Palmen gesäumte Platz, der begrenzt wird durch den Präsidentenpalast, die wunderbare Katedrale und weitere alte Kolonialgebäude, gefiel uns sehr gut. Der kleine Spaziergang im Zentrum führte uns durch die Fussgängerzone zum Plaza San Martin, der uns, gegeben durch die weissen Gebäude rundherum, etwas an Arequipa oder auch Sucre erinnerte. Mit dem Taxi gings anschliessend ins Viertel Barranca, das Künstlerviertel. In diesem genossen wir einen leckeren Café und sogen die warmen Sonnenstrahlen in uns auf. Anschliessend folgten wir der wunderbaren Küste bis zu unserem Hostel in Miraflores.

Lima kann zwar nicht mit grossen Sehenswürdigkeiten aufwarten. Die wunderbare Lage und das absolut leckere Essen gefielen uns aber super. Ebenfalls passte Lima sehr gut in unsere "Reisepläne". Mal wieder warm, mal wieder eine Stadt und auch mal wieder "vertrautes Pflaster" passte uns super, auch wenn wir wissen, dass dieses vertraute Lima, welches wir erlebt haben, nicht einmal die Hälfte des wahren Limas war.








Wie oben erwähnt, gehts für uns nun weiter in die Berge. In Huaraz 3'100 M.ü.M erwartet uns die Cordillera Blanca bevor es dann erneut in die wärmere Küstenregion geht.

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