Samstag, 1. November 2014

Der Sumpf

Das südamerikanische Pantanal (portugiesisch für Sumpf) ist eines der größten Binnenland-Feuchtgebiete der Erde. (Wikipedia)

Feucht war es im Pantanal nur bei der Anreise. Ein starker Regen (der erste seit 4 Monaten im Pantanal) begleitete uns auf der Autofahrt von Campo Grande zur Pousada Santa Clara, welche im südlichen Pantanal liegt. Die weiteren Tage entsprach das Wetter dann wieder der Trockenzeit (welche noch bis ca. Mitte Nov. geht), 40 Grad, wenig Wind, kein Regentropfen. Mit der Fahrt ins Pantanal begann auch die Woche der Wilden-Tiere. Denn das Pantanal ist für seine reichhaltige Fauna bekannt und Bonito, unsere nächste Station würde ebenfalls ein grosses Angebot an "Eco-tourismo" bieten.

Welches ist den nun der Beste Tour-Anbieter, welcher Leistung, individualität, Respekt gegenüber der Natur und Preis am besten vereinbart? Diese Frage sollte es zu beantworten geben um uns für eines der vielen, im Grundsatz aber doch halt sehr ähnlichen Angebote zu entscheiden. Die Wahl fiel auf eine Schweizerin, welche selbst im Pantanal lebt und Touristen vermittelt. Der Kontakt war sehr angenehm und unkompliziert und wir hatten das Gefühl, dass wir so eine gute Lösung gefunden haben. Mit dem "Motto": Lieber etwas mehr bezahlen und dafür das Pantanal geniessen, machten wir uns auf den Weg.

Der Weg hiess fliegen Salvador - Brasilia, Brasilia - Campo Grande, Autofahrt zur Unterkunft.

Da wir in Brasilia bloss 1 Stunde Zeit zum Umsteigen hatten, machtenwir uns kurz Sorgen, dass wir ev. den Flug nach Campo Grande verpassen könnten. Als wir gelandet sind, kam jedoch die Durchsage, dass die Passagiere nach Campo Grande den Flieger nicht verlassen müssen. Es war durchaus spannend zu sehen, was in dieser sehr kurzen Zeit zwischen Passagiere raus und wieder rein alles erledigt wird...

Als wir am Flughafen in Campo Grande angekommen waren hielten wir Ausschau nach unserem Fahrer. Nur, da war niemand... 1.5 Stunden nach der Landung, machten wir uns dann auf den Weg zur Fazenda. Alles doch noch geklappt. Nur der Name der Fazenda auf dem Auto verwirrte uns ein wenig, denn diese Fazenda haben wir unabhängig unserer Vermittlerin auch als Möglichkeit in Betracht gezogen. Und rund 5 Stunden später kamen wir den auch prompt auf dieser Fazenda an. Und leider war diese gar nicht so individuell, doch recht gross und auch nicht wirklich eine Farm (Fazenda). Bis jetzt war die Buchung über diese Schweizerin also eher ein Fehler.

Am ersten Tag standen die Bootstour und das Piranha-Fischen auf dem Programm. Auf der Bootstour sahen wir vorallem viele Vögel. Darunter verschiedene Arten von Kingfisher, Fischadler, Pantanal Störche, Kormorane, Ibis etc. und einen Leguan. Unser Guide war ein guter Typ, der bereits im Pantanal aufgewachsen ist und Flora und Fauna sehr gut kannte, unsere Gruppe bestand aus 10 Personen, die hälfte war ganz Ok, die ander, na ja egal...

Kingfisher


Ibis


Leguan

Capybara (Wasserschwein)



Aug der Pousada selbst hatte es sehr viele Aras, die sich da gesammelt haben und ihre Kokosnüsse genossen...


Am nächsten Tag gings um 04.30 los. Zuerst Nacht Safari mit anschliessendem Morgenessen und Hiking durch den Busch. Nebst einem Fuchs, sahen wir Tukane, Capybaras, Kaimane, den kleinen Ameisenbären, Heuler-Affen sowie einen Nasenbären.






Nach dem Pferdereiten, (da feierte jemand seine Premiere) und einem weiteren, leider nicht sehr tierreichem Hike war unsere Zeit im Pantanal bereits vorbei. Auch wenn es nicht ganz so war, wie wir uns das vorgestellt haben, war es ein tolles Erlebnis und wir warteten voller Vorfreude auf Bonito.

Also machten wir uns auf den Weg, ca. 4 Stunden Autofahrt und plötzlich was ist denn das da vorne? Kreuzt ein grosser Ameisenbär die Strasse, einfach so, in grösster Ruhe und Gelassenheit.... Wenn das doch der Jaguar oder das Tapir mal tun würden.... 😀

In Bonito angekommen informierten wir uns über die viel Zahl der Angebote. Leider kann man in Bonito die allermeisten Dinge immer nur geführt machen. Wir entschieden uns fürs Baleareo Municipal, eine Höhlen Besichtigung, Das Schwimmen und Schnorcheln im Rio Prata mit anschliessender Besichtigung einer grossen Kolonie von roten Aras sowie einer Tour mit verschiedenen Bademöglichkeiten in Flüssen.

Die Grotte war ein 80 Meter tiefer Spalt im Boden, von der Decke hingen verschiedenste Stalagtiten und in der Senke sammelte sich enorm blaues Wasser. Ein hübscher Ort....

Grotto azul

Schwimmen im Rio do Prata war sicher das Higlight in Bonito. Ausgerüstet mit Schnorchel, Taucherbrille und Neonpren ging es ca. 2,5 Stunden Flussabwärts, umgeben von verschiedensten Fischen in klarem Wasser, welches eine Sicht von bis zu 40 Metern zuliess. Eine tolle Sache undwirklich  beeindruckend. Bis jetzt eines der Highlights (Merci Corinne u Cyru). Als wir uns vom Schnorchlen zurück zum Ausgangspunkt machten, lachte uns doch tatsächlich ein Tapir aus einem Wasserloch entgegen....juhuuuu, wieder ein Tier mehr auf der Liste!

Anschliessend besuchten wir die 100 Meter tiefe Senke, wo über 200 Ara-Paare hausen. Nebst den Aras sahen wir einen Tukan sowie ein Gürteltier, welches direkt vor uns den Weg kreuzte.

Die Senke der Aras

Ara

Gürteltier

Tukan

Die Boca do Onca Tour (Mund des Panthers) führte uns dann noch rund 4Km durch die Natur. Dabei machten wir verschiedene Stopps und gönnten uns zur Abkühlung Bäder an verschiedensten Gewässern.

Bade Ort

Bade Ort

Mit etwas über 150 Meter der höchste Wasserfall im Staat Matto Grosso do Sul.


Die Tage im Pantanal und Bonito waren super spannend. Es gab viele ganz neue Eindrücke was die Natur alles zu bieten hat. Viele wunderschöne und zum Teil auch lustige Tiere und Pflanzen zu sehen und doch wurden auch viele Fragen augeworfen. Z. B. wie der (Massen-)Tourismus mit der (wilden) Natur zu vereinen ist oder wie weit man gehen soll (Fütterungen), um dem Tourist die Tiere zeigen zu können....










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