Sonntag, 9. November 2014

Vom "Teufels Schlund" und "Guten Winden"

Die Reise von Brasilien nach Argentinien brachte die erste turbulente Busfahrt mit sich: 2 x umsteigen (easy...), aber dann Panne irgendwo auf offener Strecke ohne Natelempfang, 2 Stunden am Strassenrand stehen mit Bus in extremer Schräglage, Ersatzbus bis Umsteigeort, Weiterfahrt um 2.20 Nachts anstatt 23.30... Egal, zum Schluss klappte es doch bis nach Argentinien ;).
Angekommen in Puerto Iguazu wurden wir als erstes auf eine etwas mehr als eintägige Geduldsprobe gestellt. Denn wir haben schliesslich viel gelesen und gehört über diese pompösen Wasserfälle, deshalb war die Vorfreude gross auf dieses Spektakel...

Am ersten Tag stimmte zwar die Richtung, welche wir mit dem Auto einschlugen, jedoch war das Ziel nicht etwa die Caratas do Iguacu, sondern der Flughafen Foz do Iguacu (brasilianische Seite). Die Ein-und Ausreisemodalitäten (Argentinien-Brasilien-Argentinien) werden uns die nächsten Tage begleiten...Stempelsammeln angesagt.
Housi und Brige (Linda's Eltern) werden die nächsten Wochen mit uns in Argentinien unterwegs sein, also trafen wir sie am Flughafen. Mit 14 Stunden Flug in den Beinen, schlenderten wir nach Ankunft durch Puerto Iguazu, dem Ort auf der argentinischen Seite und assen Abends erstmals ein berühmtes argentinischen Steak, tranken kühles Quilmes und Wein.

Am nächsten Tag brachen wir auf um die argentinische Seite zu besuchen. Die Wasserfälle liegen nahe dem Dreiländereck Paraguay, Argentinien und Brasilien. Auf der argentinischen sowie der brasilianischen Seite gibt es einen Nationalpark, wobei jener in Argentinien privatisiert ist. Das Resultat ist ein Park in "schlechtem Zustand" und Streitereien über Zahlungen. Einfach toll, diese Geschichte mit der Privatisierung....

Zu den Fällen selbst gibt es nicht viel zu schreiben. Dass kann man nur selber erleben. Folgende Adjektive beschreiben die Fälle und die zwei Tage wohl am besten.

Atemberaubend, mächtig, massiv, beeindruckend, sensationell, wild und nass....

Aber seht selbst:


(Völlig durchnässt nach einer Bootsfahrt unterhalb der Fälle....)


Nach den Fällen und der Natur ging es weiter zu den "Guten Winden" und in die Stadt. Buenos Aires als Ziel, fuhren wir 17 Stunden mit dem Bus und kamen pünktlich an...

Nach Rio und Salvador war Buenos Aires die dritte Stadt und für uns bisher das Higlight, was die Städte anbelangt. Rio liegt zwar wunderschön zwischen den Hügeln und Salvador kann mit einer hübschen Altstadt aufwarten, dies kann Buenos Aires beides nicht. Das Leben in der Stadt, die verschiedenen Stadtteile, das Leben auf der Strasse, in den Läden, den Restaurants, auf den Plätzen, in den Parks war aber einfach berauschend. Mit der Figur Evita (Eva Perron), welche sich für die trabajadores einsetzte, kennt Buenos Aires eine Geschichte, welche die Stadt nochmals ein wenig symphatischer macht, auch wenn Buenos Aires die Heimat von der Mittel-  und Oberschicht Argentiniens ist und Evita's Sympathisanten eher ausserhalb der Stadt zu finden sind.

Und was gibt es nebst Evita? 

Ein warmer Empfang für Gäste aus Bern:
(Aufgenommen in Palermo, auch am Busbahnhof vorhanden)

Tango auf den Strassen und in Bars. Gemacht für Touristen und trotzdem sehenswert...

Das Gebiet rund um den Hafen (Puerto Madero) mit all you can eat and drink Restaurant mit Riesengrill für 195 pesos pro person...

Das Teatro Colon, welches bis zu 2500 Zuschauer fasst (nahezu gleichviele wie die Thun Arena) und das grösste in der südlichen Hemisphäre war, bis zum Bau des Sydney Opera House in den 70ern.

Eine reiche Geschichte mit nicht nur schönen Kapiteln und dem dazugehörigen Bordell (Parlamentsgebäude). Der Übername stammt davon, dass es ganz in rosa angemalt ist und in der Nacht fast wie ein Bordell beleuchet wird (violett)...

Fleisch, Fisch und nochmals Fleisch in 400-600 Gramm Stücken...

Den Cambio auf den Strassen (Geldwechsel Dollar in Pesos). Die Bank kennt den Kurs von ca. 8.50, Hotels bezahlen 12, auf den Strassen gibt es 15 und mehr. Verrückt...

Da ist nur etwas noch ein bisschen verrückter... Futbol... Die wahre Leidenschaft in Buenos Aires und Argentinien. Zu Besuch bei den Boca Juniors (leider war kein Spiel während unseres Aufenthalts, also gab es bloss die Museums/Stadion-Besichtigung), spürte man die Leidenschaft bereits in und an den Mauern des La bombonera.

Buenos Aires eine Stadt zum Erleben...

(Breiteste Strasse der Welt-20 Spuren)

(Parlament)

(Am Hafen)

(Skyline)

(Hafen)

(Gratiskonzert im Teatro colon, 2500 Plätze)

(Tango)


(La bombonera)

(La bombonera)


1 Kommentar:

  1. Pädu, ich kann Dich sehr gut verstehen. Ich habe schon manche Stadt der Welt gesehen und erlebt. Buenos Aires hat es mir aber am meisten angetan. Wir waren 2006 2 Wochen dort und ich werde da bestimmt wieder hingehen. 2016 vielleicht?

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